Coronavirus

Corona-Regeln vor Aus, aber neue Variante auf Vormarsch

Noch in diesem Jahr sollen alle Corona-Gesetze in Österreich abgeschafft und das Monitoring zurückgefahren werden. Ein Experte mahnt zur Vorsicht.

Andre Wilding
Experte Ullrich Elling spricht Klartext.
Experte Ullrich Elling spricht Klartext.
apa/picturedesk (Symbolbild)

Die Corona-Pandemie neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu! Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) will daher noch in diesem Jahr zum Normalzustand zurückkehren und plant das Aus für sämtliche Corona-Gesetze und Verordnungen – "Heute" berichtete bereits über das Ende die Corona-Regeln!

Statt Corona-Maßnahmen strebt Rauch einen "Übergang in eine neue Phase im Umgang mit der Pandemie an", stellte der Minister am Dienstagabend im ORF-Report klar. Daher soll noch bis zum Sommer 2023 mit allen Corona-Gesetzen in Österreich endgültig Schluss sein.

Neue Virus-Mutation auf dem Vormarsch

Corona wird dann keine meldepflichtige Erkrankung mehr sein. Diese Neu-Orientierung in der Gesundheitspolitik könne man laut Ö1 durchaus auch in der Wissenschaft nachvollziehen – im Detail gibt es aber noch Kritik. Denn auch das Corona-Monitoring soll zurückgefahren werden, heißt es dazu am Mittwoch im Ö1-Morgenjournal.

Und zwar ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo sich eine neue Virus-Variante auf dem Vormarsch befindet und sich immer weiter ausbreitet. Es brauche drei Dinge, um einschätzen zu können, welche Varianten gerade im Umlauf sind und für welche Personen diese potenziell gefährlich sein könnten:

 Erstens: Abwasser-Monitoring

 Zweitens: Anti-Körper-Studien

 Drittens: eine Verknüpfung von Sequenz- und Patientendaten.

Eine Verknüpfung von Sequenz- und Patientendaten würde laut Ö1 etwa zeigen, wie sich der Impf-Status oder auch das Alter auf eine Corona-Erkrankung auswirkt. Bis jetzt wurde diese Verknüpfung von einem Team der Akademie der Wissenschaft unter dem Virologen Ulrich Elling in Zusammenarbeit mit der AGES erstellt.

Allerdings läuft der Kooperationsvertrag Ende März 2023 aus – die dritte Säule der Risikobewertung falle also in wenigen Monaten weg, heißt es in dem Bericht weiter. "Das ist natürlich ein gewisser Aufwand über das ganze Land Proben zentral bei der AGES zu sammeln, zu prozessieren und an uns für die Analyse zu schicken", so Elling am Mittwoch im Ö1-Journal.

"Variante umgeht Immunschutz"

Und genau diese Kosten sollen eingespart werden, "weil man davon ausgeht, dass die Notwendigkeit nicht mehr so groß ist", stellt der Experte weiter klar. Vor allem eines sollte man laut dem Virologen beim Monitoring dabei genau im Auge behalten: die neue Virus-Variante XBB. 1.5.!

Denn dieses neue Mutation ist gerade auf dem Vormarsch und ist etwa in den Vereinigten Staaten von Amerika bereits dominant. Und auch in Europa breitet sie sich immer weiter aus. Elling: "Das besondere an XBB. 1.5. ist, es bindet so gut wie die besten Varianten und es umgeht den Immunschutz so gut wie die besten Varianten."

In Österreich habe man bisher um die 150 Fälle von XBB. 1.5. nachweisen können. "Das sind zehnmal mehr als in Deutschland und das liegt nicht daran, dass wir hier mehr haben, sondern dass unsere Analysen besser laufen", erklärt Elling am Mittwoch gegenüber dem Ö1-Morgenjournal.

WHO beruft Meeting ein

XBB. 1.5. liege in Österreich aktuell bei acht Prozent – Tendenz steigend! Und genau auf diesen Trend hat nun auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) reagiert und für Donnerstag ein Meeting einberufen. Dort möchte man sich dann ein genaues Bild der Lage machen können.

Dass die neue Virus-Variante besonders gefährlich werden könnte, glaubt der Experte aber nicht! "Der größte Parameter, wie sich diese Varianten auf uns auswirken, wird von unserer eigenen Immunität bestimmt – und die wird sich jetzt nicht mehr ändern", erklärt Elling gegenüber Ö1.

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