Gesundheit

Neue Corona-Variante nimmt zu – so wirken Impfstoffe

Die hochansteckende Omikron-Variante XBB.1.5 hat nicht nur alle anderen Varianten verdrängt, sondern lässt auch die Fallzahlen steigen. 

Christine Scharfetter
Die Corona-Subvariante XBB.1.5 weist eine höhere Immunflucht auf als ihre Vorgänger.
Die Corona-Subvariante XBB.1.5 weist eine höhere Immunflucht auf als ihre Vorgänger.
Sebastian Gollnow / dpa / picturedesk.com

Die Corona-Zahlen in Österreich nehmen wieder zu. Verantwortlich dafür ist die hochansteckende Omikron-Variante XBB.1.5, die bereits jetzt rund 60 Prozent des Infektionsgeschehens im Land ausmacht. Die Sublinie der Rekombinanten XBB, die aus zwei BA.2-Sublinien (BA.2.10.1.1 und BA.2.75) entstanden ist, soll dem menschlichen Immunsystem genauso gut ausweichen, wie ihre Übervariante.

Labor-Tests des Sato-Labors der Universität in Tokio zeigten sogar, dass XBB die am stärksten resistente Variante gegenüber BA.2/5-Durchbruchsinfektionen überhaupt ist. XBB.1.5 hat zusätzlich allerdings noch "Upgrade": Sie verfügt über die Mutation 486 im Spike-Protein, was ihr eine bessere Bindung am ACE2-Rezeptor und damit das Eindringen in die Wirtszelle ermöglicht.

Damit ist XBB.1.5 nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO die "ansteckendste Subvariante, die bislang entdeckt wurde".

Bivalenter Booster schützt

Noch gibt es zu wenig Daten, um sagen zu können, wie die aktuellen Impfstoffe vor XBB.1.5 schützen. Aber die Forschung über die XBB-Linie liefert einige Anhaltspunkte: So zeigte eine US-Studie, die in der renommierten Fachzeitschrift "New England Journal of Medicine" veröffentlicht wurde, dass der bivalente BA.5-Booster, auch bei der Immunflucht-Variante XBB wirkt.

Ermittelt wurden die Daten mit Serumproben von Teilnehmern, die entweder eine oder zwei monovalente Auffrischimpfungen oder eine Auffrischimpfung mit dem bivalenten mRNA-Impfstoff erhalten hatten. Die Forschenden um Dr. Meredith Davis-Gardner von der Emory University in Atlanta testeten die Neutralisierungseffizienz der Auffrischimpfstoffe gegen das Wildtypvirus (WA1/2020) und gegen Primärisolate der Omikron-Subvarianten BA.1, BA.5, BA.2.75.2, BQ.1.1 und XBB unter Verwendung eines In-vitro-Fokusreduktions-Neutralisationstests mit lebendem Virus (FRNT). 

Insgesamt war die neutralisierende Aktivität gegenüber der XBB-Variante zwar am geringsten, aber die Kohorte, die den bivalenten Booster erhalten hatte, zeigte eine höhere neutralisierende Aktivität gegen alle Omikron-Varianten, als diejenigen die mit den monovalenten Impfstoffen geboostert waren.