Gesundheit

Corona-Werte jetzt so hoch wie bei Omikron-Welle

Die Omikron-Variante XBB.1.5 hat sich innerhalb weniger Wochen in Österreich ausgebreitet. Kaum ein Land verzeichnet so viele Corona-Neuinfektionen.

Christine Scharfetter
Die Corona-Maßnahmen werden zurückgefahren, aber die Zahlen gehen nach oben.
Die Corona-Maßnahmen werden zurückgefahren, aber die Zahlen gehen nach oben.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Begonnen mit der viel diskutierten Maskenpflicht in den Wiener Öffis am 28. Februar 2023 fallen jetzt bis zum Sommer auch die letzten Coronavirus-Maßnahmen in Österreich. Der hochansteckenden Omikron-Variante XBB.1.5 dürfte das zugute kommen.

Auf die Sublinie gehen mittlerweile rund 60 Prozent der Corona-Infektionen in Österreich zurück, wie Molekularbiologe Ulrich Elling auf Twitter schreibt. Eine absolute Premiere, denn das hat vor XBB.1.5 noch keine rekombinante Linie geschafft. In den PCR-Test-Zahlen schlägt sich das auf den ersten Blick nicht wirklich nieder. Liegen diese doch konstant bei um die 6.000 Neuinfektionen am Tag.

Doch Elling warnt: "Bei der quantitativen Abwasserüberwachung sieht die Situation ganz anders aus." Der Forscher vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ist mit seinem Team für die Sequenzierungs-Überwachung in ganz Österreich verantwortlich.

Unglaublich hohe SARS-CoV-2-Werte

Demnach scheine die Menge an nachgewiesenem SARS-CoV-2 derzeit nahe an den Werten des letzten Jahres zu liegen. Zur Erinnerung: Im März 2022 sorgte die Omikron-Variante BA.2 für täglich bis zu 60.000 Neuinfektionen. "Das Infektionsrisiko ist daher derzeit sehr hoch und auch die Krankenhauseinweisungen nehmen zu", so der Wissenschaftler.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ist XBB.1.5 die "ansteckendste Subvariante, die bislang entdeckt wurde". Die Variante verfügt über die Mutation 486 im Spike-Protein, was ihr eine bessere Bindung am ACE2-Rezeptor und damit das Eindringen in die Wirtszelle ermöglicht.

Bereits die Übervariante XBB ist aus einer Rekombination der beiden BA.2-Sublinien BA.2.10.1.1 und BA.2.75 entstanden. Durch Mutationen entwickelte sich XBB.1 und daraus schließlich XBB.1.5.

Zwar gibt es keine Anzeichen dafür, dass XBB.1.5 schwerere Erkrankungen auslöst als andere Virusvarianten, aber die Zahl der Infizierten in den Spitälern zu Beginn der vergangenen Woche ist tatsächlich sprunghaft angestiegen. Waren es am Montag noch 1.168 Patienten auf den Normal- und 55 auf den Intensivstationen, so wurden am Dienstag bereits 1.304 Personen auf den Normalstationen gemeldet und 66 Personen benötigten intensivmedizinische Pflege.

Nach Taiwan die meisten Neuinfektionen

Laut einer Analyse des Robert-Koch-Instituts liegt Österreich mit einer 7-Tages-Inzidenz von 390 am 23. Februar 2023 (und 425,2 am 26. Februar) weltweit sogar auf Platz zwei der Länder mit den meisten Corona-Neuinfektionen in der vergangenen Woche. Minimal mehr meldete nur der chinesische Inselstaat Taiwan. 

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