Virus-Angst

Corona-Welle – neue Impf-Ansage von Virologin

Die Coronazahlen in Österreich steigen immer schneller. Droht uns nun eine neue und gefährliche Virus-Welle? Eine Expertin ordnet die Daten ein.

Rene Findenig
Corona-Welle – neue Impf-Ansage von Virologin
Die Virologin Dorothee von Laer in der "ZIB2" bei ORF-Moderator Armin Wolf.
Screenshot ORF

Seit Wochen steigen die Coronazahlen in Österreich wieder an – zuletzt offenbar sprunghaft, wie das Abwassermonitoring zeigt. Zudem bereitet eine neue Virus-Variante namens JN.1 Sorgen – denn viele Daten hat man zu der Mutation noch nicht. Geschätzt wird allerdings, dass die Omikron-Untervariante ähnliche Symptome hervorruft: Halsschmerzen, Gliederschmerzen, Atembeschwerden, Fieber und Husten. Gleichzeitig bleibt die Angst vor Long-Covid-Fällen weiter aufrecht. Ob Österreich nun eine neue, gar nie dagewesene Coronawelle droht, beantwortete am späten Montagabend die Virologin Dorothee von Laer in der "ZIB2" bei ORF-Moderator Armin Wolf.

Vom Anstieg der Fälle zeigte sich von Laer keineswegs überrascht und sie bestätigte: Wir sind mitten in einer neuen Coronawelle! "Wir haben eine weitere Erkrankung, mit der wir jeden Winter rechnen müssen, eben Corona", so die Virologin. Die neuen Varianten Eris und Priola "scheinen ein bisschen ansteckender zu sein, deswegen werden sie sich wohl im Winter durchsetzen", so die Einschätzung der Expertin. Die gute Nachricht nach bisheriger Erfahrung sei: Sie machen nicht stärker krank und können nicht das Immunsystem umgehen. Die Gefahr, dass Spitäler überlastet werden könnten, schätzte von Laer deshalb als eher gering ein. Nachsatz: "Ich bin aber ich bin kein Hellseher". 

Maskenpflicht und Impfung holen?

Die Bevölkerung sollte "halbwegs geschützt" sein, aber nicht vor der Ansteckung mit Corona, so die Virologin. Bei vulnerablen Personen, "wenn man die Oma besucht", sollte man darübner nachdenken, ob man wieder Maske trage, denn man könne ansteckend sein, auch wenn man keine Symptome habe, so von Laer. Eine generelle Maskenpflicht brauche es ihrer Meinung nach aber nicht, aber auch sie trage sie privat, etwa wenn sie ihren Vater mit einem Herzleiden besuche. Wichtig sei aber, dass man sich testen lasse, und dabei lieber mit PCR- als mit Antigen-Schnelltests. Schnelltests seien nicht empfindlich, da gehen einem "viele Fälle durch die Lappen", so die Virologin.

Und warum die Tests? Testen sollte man sich lassen, weil es dadurch therapeutische Maßnahmen für Betroffene gebe, etwa Medikamente für schwere Corona-Fälle. Impfen sollte sich zudem "auf alle Fälle" die vulnerable Gruppe älterer und Menschen mit Vorerkrankungen lassen, "die sollte sich jedes Jahr vor der Grippe-Saison impfen lassen". "Schaden tuts eigentlich nicht", erklärte die Expertin dagegen dazu, ob sich auch gesunde Menschen unter 60 Jahren die neue Corona-Spritze holen sollten. "Aber man würde es nicht dringend empfehlen", so die Virologin zur Impfung. 

"Werden lernen müssen, damit zu leben"

Sorgen über die Sicherheit müsse man sich nicht machen, betonte die Expertin. Die Impfungen seien "sehr sicher, das Risiko ist extrem gering". Wer nicht "mit Corona flachliegen" wolle, solle sich deshalb impfen lassen, so von Laer. "Wir haben sicherlich ein Niveau von Immunität in der Bevölkerung erreicht, wo die Menschen nicht schwer krank werden", deswegen werde die kritische Infrastruktur wohl nicht überlastet werden, ebenso wenig die Spitäler, hieß es. Und: "Auch Long-Covid wird weniger". Fälle gebe es natürlich noch und werde es weiter geben, "es ist nicht aus der Welt". "Aber all das wird mit der Zeit weniger werden und wir müssen lernen, damit zu leben", so von Laer.

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