Coronavirus

Neuer Geheimreport: Favoriten Corona-Hotspot in Wien

"Heute" liegt der brandaktuelle Geheim-Report über die Corona-Lage in den 23 Bezirken Wiens vor. Favoriten entwickelt sich immer mehr zum Sorgenkind.

Clemens Oistric
Teilen
Favoriten ist neuer Corona-Hotspot bei den Bezirken
Favoriten ist neuer Corona-Hotspot bei den Bezirken
apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

Die Zahlen geben Anlass zu größter Sorge. Von Mittwoch auf Donnerstag wurden bei den Behörden 1.209 Corona-Neuinfektionen eingemeldet. Es war dies der schlimmste Corona-Tag seit Beginn der Pandemie. Auf die Bundeshauptstadt Wien entfielen alleine 613 Positiv-Befunde. Obwohl mittlerweile die erste Ministerin einen zweiten Lockdown nicht mehr ausschließen möchte, stieg Wien aus dem Corona-Krisenstab des Bundes kurzerhand aus.

Doch wie verteilten sich die Positiv-Befunde in den vergangenen sieben Tagen auf die 23 Bezirke Wiens? Die interaktive "Heute"-Karte (siehe unten) gibt darüber Aufschluss.

Die neuen 7-Tages-Inzidenzen

Wie mehrfach berichtet, veröffentlicht die Stadt Wien die Bezirks-Zahlen nicht und möchte als "politischer Bezirk" nur gesamt betrachtet werden. Die Erklärung: Aufgrund ihrer Job- und Freizeitaktivitäten halten sich die Wiener nicht nur in ihrem Wohnbezirk auf. "Heute" recherchierte nun die streng-geheimen aktuellen 7-Tages-Inzidenzen für alle 23 Bezirke der Hauptstadt. Das brandaktuelle Papier zeigt, wie viele Personen sich in der vergangenen Woche auf 100.000 Einwohner gerechnet neu mit Corona ansteckten. 

 Ins Auge sticht: Favoriten (der bevölkerungsreichste Bezirk Wiens) entwickelt sich zum "Corona-Sorgenkind" der Stadt. Hier gab es in der vergangenen Woche einen starken Anstieg auf 207 Fälle pro 100.000 Einwohner. Zur Einordnung: Bei 50 spricht das renommierte deutsche Robert-Koch-Institut von einer Risiko-Region, 100 bedeutet "Rot" bei den Regeln der heimischen Corona-Ampel. 

Gleich nach Favoriten sind in dem Dossier Rudolfsheim-Fünfhaus (191 Fälle), Leopoldstadt (191), Floridsdorf (170) und Margareten (164) gelistet.

18 von 23 Bezirken "Corona-rot"

Laut der Ampel-Regel (Rot bei über 100 Fällen pro 100.000 Einwohner, Anm.) wären mittlerweile 18 der 23 Bezirke "Corona-rot". Das sind drei mehr als in der Vorwoche. Die geringste Zahl an Neu-Infektionen gab es zuletzt in Penzing, Döbling, Neubau, Währing und auf der Wieden.

Ob es für ganz Wien diese Woche bei "Orange" auf der Corona-Ampel bleibt, entscheidet die Kommission noch am Donnerstag. Wie berichtet, stehen einige Region kurz vor der Rot-Schaltung. Durch eine Risiko-Adjustierung ist für die Ampelschaltung nicht ausschließlich die 7-Tages-Inzidenz ausschlaggebend, sondern etwa auch das Alter der Patienten, die Rückverfolgbarkeit der Fälle (hier ist Wien Schlusslicht, konnte den Wert in der Vorwoche aber um zehn Prozent verbessern) und die freien Krankenhausplätze. In Wien sind derzeit 247 Intensiv- und 1.830 Normalbetten frei. 51 Personen mit Covid-19 wurden am Donnerstag intensivmedizinisch behandelt.

► Österreichweit, wenn man Wien als nur einen politischen Bezirk heranzieht, war Wien in den vergangenen 7 Tagen Spitzenreiter mit 130,9 Fällen je 100.000 Einwohner. Dahinter: Landeck (T/130,7), St. Pölten (NÖ/127,9), Innsbruck (T/122), Hallein (OÖ/116,7), Völkermarkt (Ktn./107,5), Güssing Bgld./105,1).

Ausreichend Spitalskapazitäten

Von den österreichweit 721 zur Verfügung stehenden Intensivbetten sind aktuell 100 belegt. Auf Normalstationen werden derzeit 425 Patienten mit Covid-19 behandelt – das ist ein Anstieg im Vergleich zur Vorwoche. Die meisten aktiven Fälle gibt es derzeit in Wien. Dahinter: Niederösterreich und Oberösterreich.