Wien

"Coronatest als Eintrittskarte sicher eine Möglichkeit"

Nach dem Aus für das "Freitesten", kann sich Stadtchef Michael Ludwig durchaus einen "sehr aktuellen" Test als Ticket für Sport und Kultur vorstellen.

Louis Kraft
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Im "Wien Heute"-Interview spricht sich Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) für die Möglichkeit aus, mit einem "sehr aktuellen" Testergebnis den Besuch von Kultur- und Sportveranstaltungen zu ermöglichen.
Im "Wien Heute"-Interview spricht sich Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) für die Möglichkeit aus, mit einem "sehr aktuellen" Testergebnis den Besuch von Kultur- und Sportveranstaltungen zu ermöglichen.
Screenshot "Wien Heute"

Seit heute wird in den Wiener Alten- und Pflegeheimen sowie den Gesundheitseinrichtungen wieder geimpft. Im Interview in der ORF-Sendung "Wien Heute" versprach Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Dienstag, dass alles, was die Stadt an Impfdosen bekomme, auch verimpft wird. Das sehe die Wiener Impfstrategie so vor. Die Gratis-Grippeimpfung, die am 1. Oktober 2020 startete und bei der sich bisher rund 420.000 Wiener impfen haben lassen, sieht Ludwig als Probelauf für die Coronaimpfung. "Wir haben die Grippe-Impfquote von 8 auf 25 Prozent heben können. Und das gibt mir die Hoffnung, dass die Wiener Bevölkerung auch dann mitziehen wird, wenn es darum geht, sich gegen Corona impfen zu lassen", betonte der Stadtchef.

"Wollen Impfung sehr schnell in der Breite der Bevölkerung"

Die Kritik vieler, dass es mit den Impfungen zu langsam geht, kann Ludwig verstehen: "Schneller wäre besser. Es gibt viele Menschen, die sich jetzt schon impfen lassen wollen. Wir impfen in einem ersten Schritt vor allem die Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen und Pensionistenwohnhäuser sowie der dortigen Mitarbeiter und wollen dann sehr schnell in die Breite der Bevölkerung gehen". Bis Ende Jänner würden der Stadt 60.000 Impfdosen zugestanden. "Selbstverständlich" hätte er gerne mehr, dass hänge aber davon ab, ob weitere Impfstoffe genehmigt werden, so Ludwig. 

Plan der Stadt bis zur Impfung: "Testen, testen, testen"

Gegen den Plan, sich aus dem Lockdown "freitesten" zu lassen, habe es hunderte negative Stellungnahmen gegeben – auch seitens des Landes Wien, wir haben berichtet. Daher sei die Bundesregierung vom eigenen Vorschlag wieder abgekommen, "auch wahrscheinlich in der Erkenntnis, dass es sehr schwer umsetzbar ist, auch was die Kontrollen und die Einschränkung der Bürgerrechte betrifft", erklärt Ludwig. Jetzt gehe es darum, dass man Möglichkeiten schaffe, mit einem aktuellen Test Kultureinrichtungen besuchen zu können. "Das wäre mir sehr wichtig. Wir sind eine Kulturstadt, wir haben Kultur in den Genen und es wäre wichtig, dass wir Rahmenbedingungen schaffen, dass Kulturveranstaltungen sehr schnell wieder stattfinden können", so der Bürgermeister. 

Bis es mit der Massenimpfung soweit ist, heiße es "testen, testen, testen". Die Stadt will daher die kostenlosen Schnellteststraßen weiter in Betrieb halten. "Wir sind sicher die Millionenstadt in Europa, die das umfassendste Testangebot hat.", so Ludwig. Bisher seien rund 1,5 Millionen Wienerinnen und Wiener getestet worden.

Am 8. Jänner startet in Wien die zweite Runde der Massentests, die Anmeldung dazu läuft bereits. "Wir haben aber jetzt auch beschlossen, dass wir eine durchgehende Teststrategie ermöglichen, wo man sich kostenlos auch ohne Symptome jederzeit testen lassen kann. Das wird an den bewährten Standorten beim Stadion, der Donauinsel und vor allem für die Menschen ohne Symptome im Austria Center möglich sein", erklärt Ludwig.

Mit aktuellem Test doch zu Sport und Kultur?

Ein negatives Testergebnis als "Eintrittskarte" zu Sport- oder Kulturveranstaltungen kann sich der Stadtchef sehr gut vorstellen. Dieser müsse aber "sehr aktuell" sein (ein Antigentest ist derzeit 24 Stunden gültig, ein PCR-Test 48 Stunden, Anm.). Dass "wie, das von der Bundesregierung vorgesehen war, beispielsweise in der Gastronomie die Tests eine Woche lang gelten", schließt Ludwig aus. "Da haben alle Virologen gesagt, das ist völlig sinnlos", so Ludwig. Schnellteststraßen vor den Kultureinrichtungen "werden aber nicht möglich sein", betont der Bürgermeister. 

Wann er sich impfen lassen werde, stehe laut Ludwig noch nicht fest. "Politiker haben zwar eine Vorbildfunktion, aber nachdem es noch eine Impfstoffknappheit gibt, wollen wir zuerst der älteren Generation die Möglichkeit geben, geimpft zu werden". Danach gehe es dann nach Alter und Gefährdung. Auf die Rückfrage des Moderators, ob Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) dann der letzte Politiker sei, der geimpft werde, "antwortete" Ludwig nur mit einem Lächeln. 

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