Gegendemo in Wien

Mit Volksmusik und Regenbögen gegen Pro-Palästina-Camp

Das Pro-Palästina-Camp auf dem Uni-Campus am Alten AKH am Alsergrund sorgt weiter für Ärger. Nun wurde zur ersten Gegendemo aufgerufen.

Wien Heute
Mit Volksmusik und Regenbögen gegen Pro-Palästina-Camp
Das Pro-Palästina-Protestcamp hat nun eine erste Gegendemo nach sich gezogen.
"Heute"

Weltpolitik am Areal der Wiener Uni. Gemeinsam hatten die Jüdische österreichische Hochschülerschaft und das Bündnis gegen Antisemitismus Wien auf sozialen Netzwerken zur Gegendemo aufgerufen. Sie wehren sich gegen das "Pro Palästina" Protestcamp am Uni-Campus und gegen jede Art des Antisemitismus.

"Vergewaltigung ist kein Widerstand"

Auf ihren Transparenten steht etwa: "Rape is not resistance" (Übersetzt: Vergewaltigung ist kein Widerstand"). Der Spruch nimmt Bezug auf das Massaker, das Hamas-Terroristen in Israel am 7. Oktober 2023 anrichteten. Dabei wurden mehr als 1.200 Menschen bestialisch getötet und unzählige Israelis aller Altersgruppen von Terroristen vergewaltigt.

Polizei: "Genug Kräfte positioniert"

Das Zeltlager wurde nach 36 Stunden noch immer nicht geräumt. Laut Polizei gäbe es dafür bisher keine Handhabe, weil das Camp auf einem öffentlich zugänglichen Bereich befindet und es weder die öffentliche Sicherheit noch das öffentliche Wohl gefährde.

Die Polizei beobachte aber weiterhin ganz genau die Lage und hat zur Sicherheit genug Kräfte für eine mögliche Räumung am Campus der Uni positioniert. Eine Räumung sei aber erst geplant, wenn "Grenzen überschritten werden".

Polizei droht mit ersten Anzeigen

Von beiden Protestparteien wollte im Zuge der Demo niemand mit Medien sprechen. Die Gegendemo, die offiziell nicht angemeldet war, fordert vor allem die Auflösung des Camps. Laut Teilnehmern der Gegendemo seien etwa 100 Personen vor Ort, wie sie auf X (ehemals Twitter) posten.

Die Gegendemonstranten spielen mit Volksmusik und hissen Regenbogen-Flaggen, fordern auf Plakaten die Freilassung der israelischen Geiseln. Von der anderen Seite des Hofs schallen "Free Palestine"-Rufe. Aktuell arbeitet die Polizei daran, den gesetzlich vorgesehenen Schutzbereich von 50 Metern zwischen den beiden Kundgebungen herzustellen. Kommen die Teilnehmer dieser Vorgabe nicht nach, müssen sie mit Anzeigen rechnen, schreibt die Polizei Wien auf X.

Auf den Punkt gebracht

  • Auf dem Uni-Campus am Alten AKH in Wien sorgt ein Pro-Palästina-Camp für Ärger, woraufhin die jüdische österreichische Hochschülerschaft und das Bündnis gegen Antisemitismus zur ersten Gegendemo aufriefen
  • Die Polizei hat bisher keine Handhabe, das Camp zu räumen, da es sich auf einem öffentlich zugänglichen Bereich befindet
  • Eine Räumung ist vorerst nicht geplant, aber die Polizei beobachtet die Situation genau
  • Die Gegendemo fordert die Auflösung des Camps und besteht aus etwa 100 Personen, die mit Volksmusik und Regenbogen-Flaggen protestieren
red
Akt.
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