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Coronavirus: Wie du dich am besten schützen kannst

Heute Redaktion
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Italien befindet sich im Ausnahmezustand. Nach der Verbreitung des Coronavirus' befinden sich viele Städte unter Quarantäne. Wie sich die Situation auf Österreich auswirkt.

Seit Jänner 2020 kämpft die Forschung gegen das neuartige Coronavirus. In China starben bereits über 2.000 Menschen an der schweren Lungenkrankheit. Jetzt ist das Virus auch in Europa angekommen.

Coronavirus in Europa angekommen

In Italien sind vier Personen gestorben, insgesamt sind 150 Menschen infiziert. Es herrscht Ausnahmezustand. Städte befinden sich unter Quarantäne. Schulen und Lokale bleiben geschlossen. Aus Angst vor dem Virus haben die Menschen bereits Hamstereinkäufe durchgeführt, "Heute" berichtete.

Wie sich die Situation auf Österreich auswirkt, lässt sich derzeit nur schwer sagen. Am Montag luden die Gesundheitslandesräte mit Minister Rudolf Anschober (Grüne). Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner zu einem Gipfel.

Im Vorfeld wurde betont, dass man "Entwicklung in Italien sehr ernst nehme" und in ständigem Kontakt zu Italiens Behörden stehe würde. Sollte sich in Italien die Situation "weiter verschärfen", seien "weiterführende Grenzkontrollen und Temperaturmessungen bei der Einreise" denkbar, so das Gesundheitsministerium.

Lange Inkubationszeit als schwieriger Faktor

Welcher Patient das Virus nach Italien gebracht hat, wird momentan noch ermittelt. "Man kann sagen, dass das Coronavirus in Europa angekommen ist. Dennoch handelt es sich nach wie vor um eine Epidemie und keine Pandemie", erklärt Mediziner Dr. Ludwig Kaspar von Netdoktor.at gegenüber "Heute".

Wie schützt man sich am besten vor dem Coronavirus?

Die Symptome bei einer Infektion mit dem Coronavirus und jener bei einer Grippe sind ähnlich. Das bedeutet: Fieber, Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit Atemnot und auch starker Husten. Der beste Schutz ist laut Kaspar häufiges Händewaschen, sowie die Verwendung von Desinfektionsmittel. Auch sollte man den Kontakt mit niesenden und hustenden Personen meiden bzw. größeren Abstand halten. Schutzmasken sind für den Eigenschutz sinnlos. Sie helfen nur jemand anderen nicht anzustecken. Eine Impfung gibt es derzeit nicht. Man soll zudem vermeiden, mit ungewaschenen Händen Mund, Nase oder Augen zu berühren. Denn das Virus gelangt über die Schleimhäute in den Körper.

Was macht das Coronavirus so gefährlich?

Die Grippe ist in ihrer Quantität gefährlicher, während beim Coronavirus die Letalität höher ist. Bei der Grippe liegt die Todesrate unter einem Prozent. Beim Coronavirus hingegen bei zwei bis drei Prozent. Ein Faktor, der sich beim Coronavirus schwierig einschätzen lässt, ist die lange Inkubationszeit. "Diese beträgt rund 14 Tage und das ist schon sehr lang. Wenn man bedenkt, dass manche Personen gar keine Symptome aufweisen. Das bringt viele Unsicherheiten mit sich", sagt Dr. Kaspar.

Ab wann ist die Erkrankung meldepflichtig?

Der Verdacht am Coronavirus erkrankt zu sein, ist meldepflichtig. Dieser besteht beispielsweise wenn grippeähnliche Symptome auftreten und man sich kurz zuvor in China bzw. jetzt auch in Italien aufgehalten hat, sowie bei Kontakt zu infizierten Personen.

Welche Notrufnummern gibt es?

Laut Dr. Kaspar ist die Nummer 1450 zu empfehlen. Unter der allgemeinen Gesundheitsberatung bekommst du alle Infos. In Kärnten wurde "umgehend" eine Coronavirus-Hotline eingerichtet, um besorgte Unternehmerinnen und Unternehmer über die aktuelle Situation informieren zu können. Auf diese Art und Weise will man verhindern, dass eine "unnötige Verunsicherung mit möglicherweise weitreichenden wirtschaftlichen Folgen" ausgelöst wird.

80 Prozent weisen milden Krankheitsverlauf auf

Was lässt sich bisher über die Todesfälle sagen?

In China sind knapp 2600 Menschen dem Virus zum Opfer gefallen. Kinder sind kaum von der Epidemie betroffen. Wie Wissenschaftler im "Journal of the American Medical Association" (JAMA) berichten, ist der durchschnittliche Coronapatient zwischen 49 und 56 Jahre alt. Die meisten Todesopfer waren älter als 60, männlich und schon vor der Infektion gesundheitlich angeschlagen oder litten an Vorerkrankungen. Dr. Ludwig Kaspar versucht zu relativieren: "Mann muss ja auch bedenken, dass 80 Prozent, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, einen milden Krankheitsverlauf aufweisen und er von selbst ausheilt. Bei rund 15 Prozent fallen die Symptome stärker aus, ähnlich wie bei der Grippe. Und fünf Prozent befinden sich in Lebensgefahr."