Nach einer Cyberattacke auf einen IT-Dienstleister sind die persönlichen Daten von 1,5 Millionen Schweden veröffentlicht worden. Das Datenleck geht laut schwedischer Staatsanwaltschaft auf einen Angriff auf den Systemanbieter Miljödata am Wochenende vom 23. auf den 24. August zurück.
Besonders betroffen waren laut schwedischen Medien Stadtverwaltungen und private Firmen. Die Staatsanwältin Sandra Helgadottir erklärte, dass die Untersuchung des Datenlecks noch läuft.
Eine Gruppe namens Datacarry hat sich zu der Attacke bekannt, so Helgadottir. Die Ermittlungen konzentrieren sich jetzt darauf, die Verantwortlichen hinter dem Angriff zu finden. "Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass eine ausländische Macht daran beteiligt ist", sagte die Staatsanwältin.
Schwedische Medien berichten, dass die Hacker zuvor 1,5 Bitcoin (rund 150.000 Euro) gefordert und mit der Veröffentlichung der Daten gedroht haben. Miljödata teilte am Wochenende mit, dass die Daten im Darknet gelandet sind. Betroffen sind unter anderem Namen, Adressen und andere Kontaktdaten. Die Zahl der Betroffenen macht fast 15 Prozent der schwedischen Bevölkerung aus, das sind 10,6 Millionen Bürger.
Laut der Schwedischen Behörde für Datenschutz sind mindestens 164 Gemeinden und vier regionale Behörden von der Cyberattacke betroffen. Besonders die Stadt Göteborg wurde laut dem öffentlich-rechtlichen Sender SVT von dem Angriff getroffen. Auch private Unternehmen wie der Lkw-Bauer Volvo und die Fluglinie SAS sind betroffen.