Ein Hackerangriff hat das Innenministerium getroffen: Am Samstag mussten die Server vorsorglich offline genommen werden. Laut dem Ressort ist die Situation mittlerweile unter Kontrolle.
Betroffen sind rund 100 von insgesamt 60.000 Outlook-Postfächern, die derzeit nicht erreichbar sind. Auf die Arbeit der Polizei habe das jedoch keine Auswirkungen – Exekutivdienst und Staatsschutz arbeiten auf unabhängigen Systemen. Eine interne Anweisung schreibt zudem vor, sensible Daten nicht per Mail zu verschicken.
Laut dem Ministerium handle es sich um einen "gezielten und professionellen Angriff". Bereits vor mehreren Wochen hatten IT-Experten Unregelmäßigkeiten entdeckt, inzwischen wurden alle externen Verbindungen gekappt, um die Systeme bestmöglich abzusichern und vollständig zu bereinigen.
Samstagmittag traten schließlich Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und Staatssekretär Jörg Leichtfried (SPÖ) vor die Presse und gaben weitere Details über den "gezielten und professionellen Cyberangriff" bekannt.
"Die Erfüllung der polizeilichen Kernaufgaben war zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt", stellt Karner gleich zu Beginn klar. Personenbezogene Daten von Bürger seien zudem ebenfalls nicht von dem Angriff betroffen gewesen.
Zu den möglichen Drahtziehern des Angriffs wollte sich der Innenminister nicht äußern. Er sprach jedoch von "staatlichen und halbstaatlichen Akteuren". "Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Es wird erst nach deren Abschluss weitere Informationen geben", so Karner weiter.
Staatssekretär Leichtfried verweist darauf, dass solche Attacken in der jüngeren Vergangenheit in mehreren Ländern vorgekommen seien. "Die Datenbanken, die es gibt, waren zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Auch polizeiliche Ermittlungen waren nie gefährdet", so der SPÖ-Politiker. Die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst sei von der Attacke nicht betroffen gewesen.
Es sei nun wichtig, dass man die internationale Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden massiv verstärke, um solche Angriffe künftig verhindern zu können.