Am 10. Juni versetzte ein Amoklauf ganz Österreich in Schockstarre. An einem Grazer Gymnasium schoss ein Ex-Schüler um sich, tötete dabei zehn Menschen. Im Anschluss an die Tat richtete sich der Schütze selbst. Seither wird im ganzen Land über die Sicherheit an Österreichs Schulen debattiert.
Am Samstag haben nun Innenminister Gerhard Karner und Bildungsminister Christoph Wiederkehr ein neues Maßnahmenpaket präsentiert. Konkret werden ab dem Schuljahr 2025/26 österreichweit Sicherheitsschulungen für Lehrkräfte eingeführt. Außerdem werden bestehende Sicherheits- und Präventionskonzepte nachgeschärft, das Community Policing ausgebaut sowie neue Sicherheitspartnerschaften zwischen BMI und BMB ins Leben gerufen.
Gleichzeitig wird in Schulen ein standardisiertes Bedrohungsmanagement etabliert. Ein zentraler Bestandteil sind dabei Fallkonferenzen mit Polizei, Jugendhilfe und Schulpsychologie. Laut den beiden Ministerien habe sich die Effektivität von gezielten Fallkonferenzen bei erkannten Risikopersonen beispielsweise im Kampf gegen häusliche Gewalt seit Jahren bewährt.
Zudem wird der interdisziplinäre Datenaustausch im rechtlichen Rahmen gefördert, um Risiken bestmöglich zu identifizieren und präventive Maßnahmen frühzeitig zu ermöglichen. In Zusammenarbeit mit der Polizei werden auch Sicherheitskonzepte und Notfallpläne überprüft und weiterentwickelt.
"Sicherheit in Schulen kann nur durch einen engen Austausch zwischen allen Beteiligten und Verantwortlichen weiterentwickelt werden. Durch gemeinsame Analysen sollen maßgeschneiderte Konzepte, die dem jeweiligen Standort angepasst sind, erarbeitet werden. Es geht um die höchstmögliche Sicherheit für unsere Kinder und Lehrerinnen und Lehrer", erklärt Innenminister Karner.
Auch Bildungsminister Wiederkehr hielt im Vorfeld fest: "Nach dem verheerenden Amoklauf in Graz war es notwendig, die bestehenden Sicherheitskonzepte in Schulen nachzuschärfen, die Prävention zu intensivieren und die Zusammenarbeit mit der Polizei zu verstärken, damit die Schule ein sicherer Raum für alle ist. Es freut mich, dass es in enger Kooperation mit dem Innenministerium gelungen ist, ein entsprechendes Sicherheitspaket, das ab dem Schulstart Gültigkeit hat, umzusetzen!"