Ein täuschend echt wirkender Videochat mit dem angeblichen Innenminister: Mit dieser perfiden Masche wollten Unbekannte Geld für vermeintliche Lösegeldzahlungen ergaunern.
Der Erstkontakt lief über die offizielle Telefonnummer des Innenministeriums (+43 1 53126), die durch sogenanntes "Caller ID Spoofing" manipuliert wurde. In weiterer Folge wurde in einem Videochat die Identität des Ministers nachgeahmt – und um finanzielle Mittel gebeten, angeblich für Zahlungen im Zusammenhang mit Geiselnahmen.
Das Bundeskriminalamt stellt klar: Es handelt sich eindeutig um einen Betrugsversuch. Weder das Innenministerium noch andere österreichische Behörden würden jemals per Telefon oder Videochat zu Spenden für Lösegeldzahlungen auffordern.
Auch wenn Deepfakes täuschend echt wirken, hinterlassen sie Spuren. Expertinnen und Experten des Cybercrime-Competence-Centers (C4) im Bundeskriminalamt ermitteln bereits in enger Zusammenarbeit mit internationalen Partnerdiensten, um die Hintermänner aufzuspüren und weitere Vorfälle zu verhindern.
Manipulationen von Bildern und Videos sind nicht neu – Face-Swapping-Apps und Social-Media-Challenges haben diese Technik einem breiten Publikum bekannt gemacht. Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz hat sich die Technologie jedoch in den vergangenen Jahren massiv weiterentwickelt. So lassen sich Deepfakes zunehmend leichter erstellen, sind schwieriger als solche zu erkennen und werden missbräuchlich für Straftaten verwendet.
Um Deepfake-Straftaten besser erfassen und auswerten zu können, wurde mit 1. Jänner 2024 im polizeilichen Protokollierungssystem der Code "Deepfake" eingeführt. Anzeigen wegen Deepfake-Manipulationen können seitdem gesondert ausgewertet werden, um ein umfassendes Lagebild zu erstellen und Ermittlungen gezielt zu führen.