Kooperation mit Polizei

Nach Graz-Amoklauf: Neue Krisenpläne für Wiener Schulen

Infolge des Amoklaufs in Graz reagieren Polizei und Bildungsdirektion in Wien. Man setzt vor allem auf Prävention statt Panik.
Wien Heute
27.08.2025, 09:29
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Nach dem schockierenden Amoklauf in Graz am 10. Juni herrschte auch in Wien Alarmstimmung. Dutzende Drohungen gegen Schulen hielten die Polizei in den Wochen danach auf Trab – so viele wie sonst im ganzen Jahr.

Die Folge: Polizei und Bildungsdirektion ziehen nun die Sicherheits-Schrauben an und wollen künftig enger zusammenarbeiten. Wie der ORF berichtet, wird vor allem auf Prävention gesetzt.

Therapie statt Handschellen

Michael Sonvilla, Leiter des Bedrohungsmanagements der Wiener Polizei, erklärte in "Wien heute": "Bei einer Drohung ist ja nicht nur die Einschätzung per se notwendig, sondern auch das nachfolgende Fallmanagement. Das heißt, ich muss ja schauen, was braucht dieser Mensch, der gerade eine derartige Drohung ausspricht? Was machen wir mit dieser Person, um dann geeignete Maßnahmen zu treffen? Und hier sind oftmals nicht nur polizeiliche Maßnahmen notwendig, sondern auch therapeutische Maßnahmen oder eine andere Intervention von außen."

Klar ist: Jede Amokdrohung wird ernst genommen – die Ermittler sind sofort im Einsatz.

Experte gegen Amokübungen

Die Bildungsdirektion überarbeitet aktuell ihre Krisenerlässe, um im Ernstfall noch klarere Handlungsanweisungen geben zu können und die Zusammenarbeit mit der Polizei zu stärken.

Aber auf Übungen wie "Amok-Proben" setzt man nicht. Schulqualitätsmanager Patrick Wolf warnt: "Weil wir damit dieses Thema ganz präsent in den Schulen hineintragen und wir da die Befürchtung haben, dass wir da Amokdrohungen vor allem noch vermehrt produzieren." Auch von Sicherheitsschleusen beim Eingang hält er wenig.

Stattdessen gilt: genau hinschauen. Jugendliche mit Problemen müssen früh erkannt und unterstützt werden, bevor es eskaliert. Wolf betont: Nur so könne man Katastrophen verhindern.

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