58.000 Euro erbeutet

"Dachdecker" drohten Hausbesitzer mit Mafia-Methoden

Ein falscher Dachdecker soll in Wien mehrere Opfer mit überteuerten Arbeiten und Mafia-Drohungen um viel Geld gebracht haben – 15 Monate Haft!
Christian Tomsits
20.07.2025, 21:19
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Über Jahre machte die als Handwerker verkleidete Gruppe mutmaßlicher Betrüger am Wiener Speckgürtel Jagd auf gutgläubige Gartenhausbesitzer, sprach nichtsahnenden Opfer einfach so im Vorbeigehen über den Zaun an. Gemeinsam mit Komplizen soll Csaba G. (36) so mehreren Opfern eingeredet haben, ihre Dächer seien beschädigt und habe billige Blitz-Reparaturen in Aussicht gestellt.

Der 36-Jährige mit dem buschigen Schnurrbart verrechnete laut Anklage dafür jedoch schlußendlich horrende Werklöhne, die angebliche Garantieleistungen beinhalten würden – in Summe ganze 58.460 Euro. Die Arbeiten an den Dächern waren laut Gutachten hingegen "völlig unsachgemäß" und "ohne fachliche Qualifikation" durchgeführt worden. In einem Fall wurde das Dach nach der "Sanierung" als nicht mehr reparabel eingestuft.

Besonders perfide: Der Rumäne habe nach einer verpfuschten Reparatur-Arbeit einem zahlungsunwilligen Opfer telefonisch angedroht, dass die "Mafia" ihn umbringen werde, wenn es nicht 20.000 Euro für Material und gefordert Stornokosten für den angeblichen Auftragsmörder bezahle. "Das war ich nicht, jemand muss mein Telefon verwendet haben", redete sich der Angeklagte am Donnerstag am Wiener Landl heraus. Ein Fingerabdruck auf einer Rechnung hatte die Ermittler auf die Spur gebracht, es klickten die Handschellen.

Modisch und juristisch top: Mirsad Musliu, Amir Ahmed und Michael Dohr (v.l.n.r.)
Denise Auer

Doch das Engagement von drei (auch modisch) spitzenmäßigen Anwälten Mirsad Musliu (Kanzlei Rast/Musliu), Michael Dohr und Amir Ahmed machte sich vor Gericht schließlich bezahlt. Der Richter sprach den Angeklagten vom Vorwurf der Erpressung im Zweifel frei, verurteilte nur den Betrug: 15 Monate teilbedingte Haft, davon 5 Monate unbedingt. Und das trotz Vorliegens einer einschlägigen Vorstrafe in Ungarn – nicht rechtskräftig.

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