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Darum bleibt AfD nach Wahl-Ergebnis die Spucke weg

10,6 Prozent fuhr die rechtspopulistische AfD bei der Bundestagswahl in Deutschland ein. Ein Ergebnis, das die Vizechefin ins Staunen brachte.

Nikolaus Pichler
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Beatrix von Storch, Spitzenkandidatin in Berlin, kann das Ergebnis kaum fassen. 
Beatrix von Storch, Spitzenkandidatin in Berlin, kann das Ergebnis kaum fassen. 
Julian Stratenschulte / dpa / picturedesk.com

Die deutschen Bundestagswahlen sind geschlagen. Die AfD kommt nach derzeitigen Informationen auf 10,6 Prozent der Stimmen. Das löste bei den umstrittenen Rechtspopulisten wohl vor allem Überraschung aus. Ein Foto zeigt Vizechefin Beatrix von Storch mit offenem Mund nach der Verkündung der ersten Hochrechnungen.  

Beatrix von Storch, die den Spitzenplatz auf der Berliner Kandidatenliste für die Bundestagswahl belegt, wird innerhalb der Partei dem rechtskonservativen Flügel zugeordnet und gilt als umstritten. Von Storch kommt dort laut den aktuellsten Informationen auf 6,5 bis 7 Prozent. 

Die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel sieht sich durch das Ergebnis der Bundestagswahl in ihrem Kurs bestätigt. "Den ganzen Unkenrufen zum Trotz" sei ihre Partei diesen Sonntag nicht aus dem Bundestag herausgewählt worden, sondern habe "ein sehr solides Ergebnis eingefahren", sagte Weidel am Sonntagabend in der ARD.

Der Bundeskanzler wird in Deutschland nicht direkt gewählt, sondern vom neuen Parlament. Die Person des Spitzenkandidaten spielt aber bei der Entscheidung für eine Partei eine große Rolle. In den jüngsten Umfragen lag die SPD bei 25 bis 26 Prozent und die CDU/CSU bei 23 bis 25 Prozent. Die Grünen rangierten bei 16 bis 17 Prozent. SPD-Vizekanzler und Finanzminister Scholz genießt unter allen drei Kanzlerkandidaten in der Bevölkerung die höchste Zustimmung. Im ZDF-Politbarometer war er der einzige der drei Bewerber, den eine Mehrheit der Befragten als geeignet für das Kanzleramt hält.