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Darum fallen wir nicht von der flachen Erde

Ein Anhänger der Theorie, wonach die Erde eine Scheibe ist, hat eine Antwort gefunden, weshalb man nie ans Ende der Welt kommt.

Heute Redaktion
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In einem 3-Stern-Hotel in Birmingham haben sich am vergangenen Wochenende über 200 sogenannte Flat-Earther zu einer Konferenz getroffen. Sie sind überzeugt, dass die Erde kein Globus, sondern eine Scheibe ist. Dass die Griechen schon vor über 2.000 Jahren erkannten, dass die Erde eine Kugel ist, wird ebenso angezweifelt wie die Bilder, die Astronauten und Satelliten aus dem All von der Erde geschossen haben.

Der Organisator der Konferenz, Gary Johns, erklärte: "Die Menschen wachen auf. Wir registrieren ein riesiges Interessen an Theorien zur flachen Erde und zunehmendes Misstrauen gegenüber Regierungen."

Da es aber nicht einfach ist, eine Theorie zu rechtfertigen, die spätestens seit der ersten Weltumsegelung vor über 500 Jahren überholt ist, treibt die Kreativität der Flat-Earther zuweilen wilde Blüten. So hat in Birmingham der Musiker Darren Nesbitt anhand eines Computerspiels aus den 1980er-Jahren erklärt, weshalb man auf der Erdscheibe nie ans Ende der Welt gelange.

Wie im "Pac Man"-Game

Er nennt das Phänomen den "Pac Man"-Effekt. Laut dem "Daily Telegraph" sagte er an der Konferenz: "Wir wissen, dass ununterbrochenes Reisen von Osten nach Westen eine Realität ist." Und liefert gleich eine Erklärung nach. "Eine logische Möglichkeit für jene, die wirkliche Freidenker sind, ist, dass die Raumzeit rundherum geht und wir einen "Pac Man"-Effekt erleben."

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Das bedeutet in seiner Theorie, dass man beim Erreichen des Scheibenrands einfach ans gegenüberliegende Ende transportiert wird. Wie wenn "Pac Man" links aus dem Labyrinth verschwindet und direkt rechts wieder auftaucht. Nesbitt glaubt übrigens seit 2014 nicht mehr an die Kugelform der Erde. Damals ist ihm aufgefallen, dass sich die Erde gar nicht bewegt. Außerdem sei man immer oben auf diesem sogenannten Erdball. Doch irgendwo müsste man ja auch auf der Seite sein oder unten und dort mit dem Kopf nach unten hin und her gehen.

Schwerkraft und Australien: Gibt es nicht

Ein weiterer Redner legte dar, dass er die Urknall-Theorie widerlegt habe und es keine Schwerkraft gebe. Laut ihm ist Elektromagnetismus die einzige wahre Naturgewalt. Er sei aufgrund von Experimenten in seinem Hinterhof zu diesen Schlüssen gekommen, ließ er das interessierte Publikum wissen. Außerdem erfuhr man an der Konferenz, dass die Scheibe nicht etwa auf Schildkröten steht, wie böse Zungen gerne behaupten, sondern auf stabilen Säulen.

Und übrigens: Australien gibt nicht. Der geneigte Flat-Earther weiß das natürlich nicht erst seit der Konferenz in Birmingham, die Theorie gibt es seit 2017. Und sie macht auch Sinn für jemanden, der glaubt, die Erde sei eine Scheibe. Wie soll denn jemand down under, also auf der anderen Seite dieser Scheibe, leben? Und so lebt die Theorie weiter. Sehr zum Ärger der Australier.

(jcg)