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Darum gehts beim Daten-Skandal um Facebook

Facebook steht am Pranger. Cambridge Analytica verschaffte sich 50 Millionen Datensätze vom sozialen Netzwerk – mittels einer Quiz-App.

Heute Redaktion
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Ein Datenskandal bei Facebook hat weltweit für Aufruhr gesorgt. Die britische Analysefirma Cambridge Analytica (CA) verschaffte sich über das soziale Netzwerk Zugriff auf Daten von Millionen von Nutzern. Dabei handelt es sich aber nicht um ein Datenleck im eigentlichen Sinne. CA hat das App-System von Facebook ausgenutzt, um an die Daten zu kommen.

Dies geschah über eine Persönlichkeitsquiz-App. Aleksandr Kogan, Dozent an der Universität Cambridge, entwickelte die App namens Thisisyourdigitallife (das ist dein digitales Leben) und bot amerikanischen Facebook-Nutzern zwischen 1 und 2 US-Dollar an, wenn sie die App herunterladen und nutzen. Laut der "New York Times" haben dies etwa 270.000 Personen getan.

Der Knackpunkt: Die App sammelte über die Facebook-Schnittstelle nicht nur die Daten des Nutzers, der sie heruntergeladen hatte, sondern auch von dessen über Facebook verbundenen Freunden. Darum kam Kogan an Daten von etwa 50 Millionen Benutzern, von denen die meisten gar nicht wissen konnten, dass ihre Informationen zugänglich waren.

CA erhält sämtliche Daten

Der Dozent gab die Daten an CA weiter. Das Unternehmen nutzte sie mit dem Ziel, die US-Wahlen 2016 zu beeinflussen. In Reaktion auf diese Enthüllungen sperrte Facebook CA von seinen Diensten, sodass diese Art, an die Daten zu kommen, dem britischen Unternehmen nun verwehrt bleibt.

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Facebook betonte, dass es sich bei der Vorgehensweise von CA nicht um einen Hacker-Angriff oder Diebstahl handle. Trotzdem steht Facebook in der Kritik: Das Geschäftsmodell von Facebook basiere auf Überwachung, schreibt die "New York Times".

US-Investoren haben gegen Facebook eine Klage eingereicht. Die Aktionäre machen geltend, dass die Konzernführung sie über die Fähigkeiten in die Irre geführt hat, die Daten der Facebook-Nutzer zu schützen.

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