Darum hat ein Mühlviertler TikToker 1,7 Millionen Fans

"Schon zu Beginn meiner TikTok-Zeit hatte ich oft Videos mit drei Millionen Klicks. Da habe ich gemerkt, dass man auch ein bisschen Geld damit verdienen kann." Dieser Satz könnte bei anderen etwas überheblich klingen. Bei Mike Vallas allerdings ganz und gar nicht: Der 26-Jährige aus Sarleinsbach (Bez. Rohrbach), aktuell wohnhaft in Wien, wirkt smart und selbstkritisch zugleich und ist mit einer guten Portion Selbstironie ausgestattet.

Ganz nebenbei, so möchte man meinen, ist er noch Musiker und hat in Graz ein Medizinstudium absolviert, das ihm auch bei seinen Social-Media-Aktivitäten nützt: "Ich komme aus dem wissenschaftlichen Bereich und wollte verstehen, wie man mit dem Algorithmus noch mehr Menschen erreichen kann. Zahlen und Analyse sind für mich voll interessant."

Neben TikTok ist die Plattform YouTube sein zweites Social-Media-Standbein. Er postet seit kurzem Video-Blogs, sie wurden bereits 13,7 Millionen Mal geklickt. Die Beschreibung seines Kanals fasst sein komödiantisches Talent treffend zusammen: "Es gibt lustige Clips, dumme Stunts und Pranks." Darüber hinaus startete er kürzlich einen Podcast auf Spotify.

Den Sommer verbringt er in seiner Wiener WG, ist sehr oft mit seiner Kamera unterwegs und in seiner Freizeit gerne "am Wasser". Auch beim Thema Zusammenarbeit zeigt sich der 26-jährige Mühlviertler durchaus rational und stellt Qualität über Quantität: "Ich habe sehr wenige Kooperationen vergleichsweise. Ich möchte lieber weniger und fixe Partner haben." Im "Heute"-Interview spricht Vallas über den Algorithmus, Authentizität und zeitlos wichtige Worte seines Opas.

Mike Vallas über ...

... seinen Anfang auf Social Media: "Ich habe mit zwölf, 13 Jahren schon einen YouTube-Kanal gehabt und Videos gemacht. Anfangs in meiner TikTok-Zeit hatte ich oft Videos mit drei Millionen Klicks. Da habe ich gemerkt, dass man auch ein bisschen Geld damit verdienen kann."

... den Algorithmus: "Meine Frage war immer: Wie funktionieren Algorithmus und Aufmerksamkeit? Ich komme aus dem wissenschaftlichen Bereich und wollte verstehen, wie man mit dem Algorithmus noch mehr Menschen erreichen kann. Zahlen und Analyse sind für mich voll interessant. Mein Wissen über Algorithmen habe ich für diverse Brands genutzt, darunter ein Video mit Samsung mit 6 Millionen Aufrufen. Wenn man sich mit diesem Thema intensiv beschäftigt, kann man dreimal so viele Aufrufe generieren. Grundsätzlich gilt: Wenn man gute Videos mit gutem Content macht, findet der Algorithmus selbst seinen Weg."

... seinen Zugang: "Ich führe mein ganzes Leben auf YouTube und versuche alles so authentisch wie möglich zu zeigen. Generell geht es mir darum, wieder die Kreativität und den Spaß zu finden, den ich in der Kindheit hatte. Ich produziere ein, zwei YouTube-Videos pro Woche, daneben kümmere ich mich auch noch um meinen TikTok-Kanal und mache Musik."

...über einen Spruch seines Großvaters: "Mein Opa hat zu mir einmal gesagt: 'Die Zeit die du jetzt hast, kriegst du später nicht mehr.' Das klingt so simpel, aber es stimmt total. Ich denke oft an seine Weisheit und lebe gerade sehr im Moment."

...über Authentizität: "Auf YouTube ist bei mir nichts Fake, es wird nichts gestellt. Außerdem ist es so, sobald man anfängt, nur mehr an das Geld zu denken, geht die Authentizität verloren. Ich mache mir einen gesunden Druck."