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Darum sollten Sie vor dem Spiel Sex haben

Heute Redaktion
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Sex vor dem Spiel. Ja oder nein? Das ist wohl eine der meistdiskutierten und polarisierendsten Fragen der Sportwelt. Fördert es Leistung und Konzentration, oder baut man eher ab? Die Expertenmeinungen dazu sind vielfältig. Heute.at hat für Sie sieben Gründe gefunden, warum das kleine Schäferstündchen vor dem großen sportlichen Ereignis kein Problem darstellt.

Sex vor dem Spiel. Ja oder nein? Das ist wohl eine der meistdiskutierten und polarisierendsten Fragen der Sportwelt. Fördert es Leistung und Konzentration, oder baut man eher ab? Die Expertenmeinungen dazu sind vielfältig. Heute.at hat für Sie sieben Gründe gefunden, warum das kleine Schäferstündchen vor dem großen sportlichen Ereignis kein Problem darstellt.

Schon in der Antike, speziell in Rom und Griechenland, wo Sport ja einen ähnlich hohen Stellenwert genoss wie heute, machte man sich über den Zusammenhang zwischen Sex und der Leistung auf dem Platz oder der Arena Gedanken. Der berühmte Philosoph Plato soll das Training des Olympioniken Ikkos von Tarentum wie folgt beschrieben haben: "Er hat in der Vorbereitung für die 84. Spiele im 444 Jahr vor Christus große Mengen an Wildschwein, Käse und Ziegenfleisch gegessen, hat sich aber aus Angst vor einem Leistungsabfall geweigert, Sex zu haben."

Sein römischer Kollege Plinius der Ältere war nicht derselben Meinung. Laut seinen Beobachtungen würden schlaffe Athleten durch Sex wieder zu Kräften kommen.

Sex-Verbot

Mehr als 2000 Jahre später gibt es immer noch keinen Konsens zu dem Thema. Der Boxer Muhammed Ali und der britische Sprinter Linford Christie verzichteten vor ihren Einsätzen auf Sex. Ali sogar bis zu sechs Wochen vor einem Kampf. Berti Vogts hat seiner Mannschaft bei der WM 1994 ein Sex-Verbot auferlegt. Deutschland scheiterte daraufhin bereits im Viertelfinale gegen Bulgarien. Ähnliche Verbote gab es auch für England und Ghana bei der letzten WM vor zwei Jahren. Geholfen hat es auch hier in beiden Fällen nicht.

Die bei Kritikern vorherrschenden Meinungen, dass Sex die Leistungsfähigkeit kompromittiert und es durch eine Ejakulation zu einem gefährlichen Sinken des Testosteronspiegels kommt, kann man laut Wissenschaft getrost vom Tisch wischen. Dennoch kann keine "befriedigende", wissenschaftlich fundierte Antwort gegeben werden, ob der Sex vor sportlichen Ereignissen nun gut oder schlecht ist. Heute.at hat trotzdem sieben Gründe für Sie, es zu tun.

1. Es gibt keine seriöse wissenschaftliche Arbeit darüber, dass Sex die Leistung schmälert. Wird es auch nie, denn es wird sich kaum ein Weltstar finden, der sich für eine solche Studie zur Verfügung stellt. Alle Daten, auf die man zurückgreifen kann, sind Anekdoten von Sportlern. Für George Best, einen der ersten britischen Fußball-Popstars, war Sex in der Nacht vor einem Spiel kein Problem. Auch nicht mit mehreren Frauen. Erstaunlich ist auch, dass es bei der Frage "Sex vor dem Spiel" immer nur um männliche Athleten geht. Sportlerinnen und deren Leistung werden eigentlich nie erwähnt und in Frage gestellt.

2. "Normaler" Sex ist nicht anstrengender als Stiegen steigen. Es sollte einen austrainierten Athleten also nicht unbedingt allzu kaputt machen. Die im Durchschnitt verbrauchten 25 bis 50 Kalorien sind zu verschmerzen.

3. Kurz nach dem Geschlechtsakt kommt es bei Frauen und Männern tatsächlich zu einem Abfall des Testosteron-Levels. Aber nur kurzfristig. Denn auf lange Sicht keinen Sex zu haben ist viel schlimmer. Eine Endoktrinologin klärt auf: "Abstinenz, die viele Sportler vor Großereignissen pflegen, verringert das Testosteron im Körper. Drei Monate Verzicht, und man hat ein ähnliches Level wie ein Kleinkind".

4. Sex baut Stress ab. Da Stress als eher leistungshemmend angesehen werden kann, spricht diese Eigenschaft für die "entspannende" Zweisamkeit. Oder im Fall von George Best (s.o.) für eine Drei-, Vier- oder Fünfsamkeit.

5. Der wahre Übeltäter ist nicht der Geschlechtsakt, sondern der damit einhergehende Schlafmangel. Casey Stengel, ein amerikanischer Baseball-Star erklärt: " Das Problem ist nicht, dass wir Spieler in der Nacht vor einem Match Sex haben, sondern, dass wir teilweise stundenlang danach suchen, ehe es soweit ist." Die Beziehung zwischen Testosteron und Schlaf ist wissenschaftlich erwiesen. Während der Körper rastet, steigt der Testosteron-Haushalt. Stichwort Morgenlatte.

6. Die Psyche ist ein wichtiger Faktor. Wenn man an den Leistungsabfall durch Sex glaubt, tritt der Placeboeffekt ein und es passiert wirklich. Umgekehrt genauso.

7. Wilt Chamberlain. Wer ist das, werden sich einige fragen. Der US-amerikanische Basketball-Superstar hat im Alter von 55 Jahren die Behauptung aufgestellt, mit 20.000 (kein Tippfehler, es waren wirklich zwanzigtausend) Frauen geschlafen zu haben. Man braucht kein Mathematik-Genie zu sein, um da den Schnitt auzurechnen. Wenn er mit 15 Jahren angefangen hat, beträgt die Zeitspanne 40 Jahre. Macht 500 Frauen pro Jahr. Ergibt 1,36 Frauen pro Tag. Also alle 17,64 Stunden Sex mit einer Frau. Da Wilt Chamberlain zwei Mal NBA-Champion wurde, vier Mal zum MVP gewählt wurde, 7-facher Scoring-Champion und 11-facher Rebound-Champion war und noch immer zu den 50 besten NBA-Spielern aller Zeiten gehört, kann für ihn Sex vor einem Spiel mit absoluter Sicherheit kein Problem gewesen sein. Auch wenn er bei den Angaben zu seinen Sexualpartnern ein bisschen geflunkert haben sollte.

Braucht es mehr Gründe, Sex vor einem Wettkampf zu haben? Eigentlich nicht. Die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte liegen und jeder muss selbst für sich herausfinden, ob ihm oder ihr eine kleine Nummer schadet oder nicht.

baf