Wien

SPÖ-Jugend sperrt Karlsplatz-Teich mit Stacheldraht

Die Sozialistische Jugend fordert mehr freie Seezugänge in Österreich. Bei einer Aktion in der Wiener City griffen sie dafür nun zum Stacheldraht.

Heute Redaktion
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Die Sozialistische Jugend sperrte bei einer Medienaktion den Karlsplatz-Teich, um auf Forderungen für mehr freie Seezugänge in Österreich aufmerksam zu machen.
Die Sozialistische Jugend sperrte bei einer Medienaktion den Karlsplatz-Teich, um auf Forderungen für mehr freie Seezugänge in Österreich aufmerksam zu machen.
SJÖ Presse

"Österreichs Seen sind ein beliebtes Urlaubsgebiet, Ausflugsziel oder Naherholungsgebiet. Es kann nicht sein, dass Seeufer zunehmend privatisiert und zugepflastert werden, während der Großteil der österreichischen Bevölkerung ausgesperrt wird. Österreichs Naturschätze nutzen zu können, darf keine Frage des Geldbörserls sein. Wir brauchen dringend konkrete Maßnahmen, um langfristig mehr freie Seezugänge zu schaffen", so Paul Stich, Vorsitzender der Sozialistischen Jugend Österreich (SJ). Im Rahmen einer Medienaktion am Montag machte die SJ am Karlsplatz auf ihre Forderungen aufmerksam. Dabei sperrten Aktivisten einen Teil des Teichs vor der Karlskirche in der Wiener City mit Stacheldraht ab.

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    Die Sozialistische Jugend sperrte bei einer Medienaktion den Karlsplatz-Teich, um auf Forderungen für mehr freie Seezugänge in Österreich aufmerksam zu machen.
    Die Sozialistische Jugend sperrte bei einer Medienaktion den Karlsplatz-Teich, um auf Forderungen für mehr freie Seezugänge in Österreich aufmerksam zu machen.
    SJÖ Presse

    Folgen von "jahrelanger Klientelpolitik der ÖVP"

    Die Sozialistische Jugend präsentiert auch heuer in den Sommermonaten wieder ihre “Platz Da”-Kampagne, die sich mehr Freie Seezugänge als Ziel setzt. "Am Attersee ist über 75 Prozent des Seeufers im Privatbesitz, am Mondsee sind sogar nur acht Prozent öffentlich zugänglich", so Stich und ergänzt: "Von kostenloser Benutzung, gratis Parkplätzen oder Sanitäranlagen ist da noch gar nicht die Rede!" Als Grund für diese Problematik sieht Stich die Folgen von jahrelanger Klientelpolitik der ÖVP. "Dass die ÖVP nicht Politik für das Allgemeinwohl macht sondern private Interessen von Reichen im Vordergrund stehen, zeigt in den letzten Jahren exemplarisch etwa das Beispiel von Weyregg am Attersee, wo Teile eines öffentlichen Badestrands aufgelassen wurden, um zwei private Luxuseigentumswohnungen zu errichten."

    Bebauungsverbot, Vorkaufsrecht für die öffentliche Hand, Betretungsrecht für die Allgemeinheit

    Als Lösungsansatz präsentiert die SJ ein breites Maßnahmenpaket, dass auch am vergangenen SPÖ-Bundesparteitag beschlossen wurde. Dieses beinhaltet unter anderem ein Bebauungsverbot für Seeufer, ein Vorkaufsrecht für die öffentliche Hand und ein Betretungsrecht für die Allgemeinheit bei privaten Seezugängen. "Wir fordern klare Gesetze und Maßnahmen, die sicherstellen, dass Österreichs Seen für alle nutzbar sind - etwa ein Betretungsrecht für die Allgemeinheit bei privaten Seezugängen. Dieser Schritt ist notwendig, denn Österreichs Seen gehören uns allen und nicht nur einigen wenigen Reichen!", so Stich.

    "Wir sagen: Platz Da! Wir brauchen freie Seezugänge in unserem Land. An unseren Seen schwimmen zu gehen, darf kein Privileg für Superreiche sein, sondern steht uns allen zu!", so Paul Stich abschließend.

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