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Darum wollte Google den Game-Hit "Fortnite" kaufen

Der Krach um Epic Games Strategie hält an. Jetzt sind Gerichtsdokumente aufgetaucht, die zeigen, dass Google den "Fortnite"-Macher kaufen wollte.

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    Beim Rechtsstreit von Epic Games mit Apple und Google wurden weitere Dokumente veröffentlicht.
    Beim Rechtsstreit von Epic Games mit Apple und Google wurden weitere Dokumente veröffentlicht.
    Epic Games

    Vor ziemlich genau einem Jahr hat Apple das Battle-Royale-Spiel "Fortnite" aus dem eigenen Store verbannt. Grund dafür war, dass der "Fortnite"-Entwickler Epic Games nicht länger 30 Prozent des Umsatzes an Apple abdrücken wollte. Epic Games startete darum einen direkten Verkauf von In-Game-Gegenständen. Das passte Apple gar nicht. Die beiden Unternehmen deckten sich daraufhin gegenseitig mit Klagen ein.

    Schließlich wurde auch Google in die Streitereien involviert, was damit endete, dass "Fortnite" auch aus dem Play Store des Suchmaschinen-Giganten flog und fortan auf Android-Geräten nur noch über Umwege verfügbar ist.

    Die Übernahmepläne

    Seither hält der Rechtsstreit mit den involvierten Parteien an – wobei eine Auflösung offenbar noch für 2021 in Planung ist. Die Verhandlungen vor den amerikanischen Gerichten brachten bisher einige Geheimnisse ans Licht. So wurden in einem öffentlichen Gerichtsdokument mögliche Zukunftspläne für "Fortnite" gefunden.

    Die Tech-Website Theverge.com berichtete darüber, dass Google offenbar Interesse daran hatte, Epic Games teilweise oder ganz aufzukaufen. Mit der geplanten Übernahme hätte der IT-Gigant einen Schlussstrich unter die Streitigkeiten setzen können – und das Spiel dann auch wieder in den Play Store aufnehmen können. Denn auch Google hat an "Fortnite" mitverdient, da ebenfalls ein Drittel von Epics Einnahmen an Google flossen.

    "Wussten nichts davon"

    Die Übernahmepläne wurden aber offensichtlich nie umgesetzt – und Epic Games gar nie über den möglichen Kauf informiert. So erklärte der CEO von Epic Games, Tim Sweeney, in einem Tweet: "Wir haben erst über die Gerichtsakten von den Absichten erfahren. Zu dem Zeitpunkt, als Google solche Überlegungen machte, war uns dies nicht bekannt. Ob es sich dabei um Verhandlungen über den Kauf von Epic oder um eine Art feindliche Übernahme handelte, ist unklar", schreibt er.

    Allerdings wäre eine Übernahme von "Fortnite" durch Google wohl generell schwer durchzusetzen gewesen. So hält seit 2012 der chinesische IT-Gigant Tencent einen Anteil von rund 40 Prozent an Epic Games. Google hat mit einem Statement zu den Aussagen reagiert und ein Sprecher äußerte Zweifel an der Interpretation der Ereignisse, wie sie Epic Games schildert: "Die Klage von Epic Games ist unbegründet und stellt unsere Geschäftsgespräche falsch dar", so der Kommentar gegenüber Theverge.com.