Coronavirus

Darum zögert Schweiz noch mit AstraZeneca-Zulassung

In Wien ist eine Krankenpflegerin kurz nach der Impfung mit AstraZeneca verstorben. Die Schweiz zögert noch mit der Zulassung. Ist das der Grund?

20 Minuten
Teilen
1/9
Gehe zur Galerie
    Im Wockhardt-Werk in Wrexham können pro Jahr 300 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca produziert werden.
    Im Wockhardt-Werk in Wrexham können pro Jahr 300 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca produziert werden.
    Christopher Thomond / Eyevine / picturedesk.com

    Die Schweizer Regierung muss Impfstoff beschaffen. Neben den Präparaten von Biontech/Pfizer und Moderna wurden 5,3 Millionen Impfdosen von AstraZeneca bestellt. Doch mit der Zulassung des schwedisch-britischen Vakzins lässt sich Swissmedic Zeit, während es bereits in Ländern wie Großbritannien, Kanada oder der Europäischen Union zur Anwendung kommt.

    Die Gründe für das Zögern sind einem "20 Minuten"-Bericht zufolge die fehlende Daten über Wirksamkeit und Nebenwirkungen des Impfstoffs. Anfang Februar sagte Swissmedic, dass zusätzliche Wirksamkeitsdaten aus einer Phase-III-Studie in Nord- und Südamerika abgewartet würden.

    Impfstopp in Österreich

    In Österreich rumort es seit dem tragischen Todesfall einer 49-jährige Pflegerin aus dem Waldviertel und schweren Komplikationen bei einer 30-jährigen Spitalmitarbeiterin in Folge einer AstraZeneca-Impfung gewaltig. Bei der spezifischen Charge, mit denen die beiden Frauen geimpft wurden, kommt es zu einem Impfstopp. Auch sollen verschiedene Geimpfte über Blutgerinnungsstörungen geklagt haben.

    Tatsächlich wird jedoch von sämtlichen Pharma-Firmen immer wieder betont, dass Nebenwirkungen auf sämtliche Impfungen – egal gegen welches Virus – eine normale und sogar erwünschte Reaktion des Körpers sei.

    Empfehlung auch für Senioren

    Das Mittel von AstraZeneca wies in Studien eine geringere Wirksamkeit von etwa 70 Prozent auf, ist jedoch vergleichsweise leicht zu handhaben. Die EU-Arzneimittelagentur EMA schloss zunächst allerdings nicht aus, dass das Mittel nur für bestimmte Altersgruppen zugelassen wird, da für Ältere erst wenige Testdaten vorlägen. Bei den Vakzinen von Biontech/Pfizer und Moderna gibt es hingegen belastbarere Daten zu Senioren.

    Neue Daten aus Schottland und England sollen nun allerdings belegen: Das AstraZeneca-Vakzin wirkt viel besser als bisher gedacht. Und: Es wirkt auch bei Menschen über 70 Jahre sehr gut. Deshalb hat das Nationale Impfgremium seine Empfehlung adaptiert und die Altersobergrenze bei AstraZeneca gestrichen.

    Schimpansen-Virus

    Der Vorteil von AstraZeneca: Es ist im Vergleich zu anderen Präparaten günstig. Der Impfstoff ist anders aufgebaut als die mRNA-Produkte von Biontech/Pfizer und Moderna. AstraZeneca beruht im Kern auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt. Die Körperzellen bilden dann wie bei den anderen Impfstoffen das Virusprotein und entwickeln eine Immunantwort dagegen.

    1/63
    Gehe zur Galerie
      <strong>25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko.</strong> Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. <a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251">Die Details &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033229" href="https://www.heute.at/s/jetzt-droht-beliebtem-lebensmittel-das-bittere-aus-120033229"></a>
      25.04.2024: Kein Auto, kein Haus – so lebt René Benko. Erstmals seit der Signa-Pleite zeigte sich Unternehmer René Benko der Öffentlichkeit. Der Tiroler erschien am Mittwoch in Innsbruck vor Gericht. Die Details >>>
      EXPA / APA / picturedesk.com