Um nur 1.700 Euro bekommt man den neuen indischen Kleinwagen Tata Nano. Vorerst allerdings nur in Indien. Europa soll das Billigauto ab 2011 im Sturm erobern.
Noch bis Ende April kann man in Indien seine Bestellung für das 3,10 Meter lange Vehikel abgeben. Doch die Nachfrage übersteigt schon jetzt die erste fertiggestellte Serie von 100.000 Modellen. Deshalb muss man bei der Bestellung für umgerechnet 50 Euro ein Los kaufen, das zugleich als Anzahlung gilt und nicht rückerstattet wird. Die erste Charge wird dann im Mai verlost, die die Pech haben müssen sich noch eine Weile gedulden.
Denn derzeit kann der Wagen nur in einem Werk in Delhi produziert werden. Nach einem Bauernstreik mussten die Bauarbeiten an der Fabrik in Westbegalen abgebrochen werden. Das neue Werk wird derzeit in Gujarat gebaut. Deswegen können in diesem Jahr nur noch 50.000 Wagen fertiggestellt werden. Ab dem kommenden Jahr sollen zwischen 250.000 und 500.000 Nanos vom Band laufen.
Minimalaustattung
Wer sich für einen Tata Nano entscheidet darf nicht viel erwarten. Hier wurde sogar beim Kofferraumdeckel gespart, weshalb man den winzigen Kofferraum nur über den umgelegten Sitz im Heck beladen kann. Der Innenraum ist spartanisch ausgestattet. Der Zweizylinder-Motor entfacht mickrige 35 PS, der Sprint auf 100 km/h dauert weit über 30 Sekunden. Der Nano ist eindeutig ein Stadtauto. Wer den Komfort von Autoradio, Klimaanlage und Servolenkung genießen will muss weitere 1.500 Euro für die "Luxus-Variante" aufzahlen. Auf Airbag oder Antiblockiersystem wird gänzlich verzichtet. Der Verbrauch liegt, ersten Tests zur Folge, bei vier Litern Treibstoff auf 100 km und ist somit sogar unterhalb der Herstellerangaben.
Europaversion erscheint 2011
Tata will den Nano auch nach Europa exportieren. Der Stadtflitzer wird aber frühestens 2011 erhältlich sein. Allerdings wird der Nano für den europäischen Markt noch etwas aufgemotzt. Er wird breiter und länger, wodurch sich das Fahrverhalten verbessern soll. Der Motor soll knapp 60 PS leisten, wodurch eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h erreicht werden kann. Der Innenraum wird schöner gestaltet werden und der Euro-Nano wird auch einen Kofferraumdeckel erhalten. Zudem wird die Europaversion über Airbags verfügen und soll weniger als 5.000 Euro kosten.