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Das bringt eine professionelle Zahnweißung wirklich

Heute Redaktion
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Tagtäglich funkeln uns die perfekten Beißerchen der Stars und Sternchen von den Titelblätter aller möglichen Gazetten entgegen. Um in den Genuss weißer Zähne zu kommen, unterzog ich mich einer professionellen Zahnweißung bei einem Zahnarzt im 9. Wiener Bezirk. Eine effiziente, aber durchaus schmerzhafte Behandlung.

Eines vorweg, eigentlich war ich mit meinen Zähnen mehr oder weniger immer recht zufrieden. Die präpubertäre Zahnspange, die allerdings meistens in den Weiten der Nachtkastllade verschwand, leistete zumindest etwas Arbeit und stattete mich folglich mit wenigstens einigermaßen geraden Zähnen aus.

Einzig und allein die Farbe sollte nicht meinen Vorstellungen entsprechen. Zahlreiche Drinks und taten ihr Übriges und machten aus einem anfänglichen Weiß ein mattes, schwaches Gelb. 

Nach reichlicher Überlegung entschloss ich mich also dazu meinen war schnell gefunden, schon einige Tage später saß ich auf einem Behandlungsstuhl in seiner Praxis in Wien-Alsergrund. Nach einem ersten Informationsgespräch, in dem mir mitgeteilt wurde was mich erwartet, wurde ich etwas stutzig als wir beim Thema Schmerzen angelangt waren.

Mann oder Maus?

Ich habe mich bisher eigentlich immer für relativ schmerzunempfindlich gehalten. Mehrere Beinbrüche, Mandeloperation mit mehreren Nachblutungen und Weißheitszahnentfernung stehen auf der Habenseite. Nichtsdestotrotz wurde mir beharrlich ein Schmerzmittel ans Herz gelegt. Schlussendlich ließ ich mich dazu überreden - eine Entscheidung, die sich als äußerst gut herausstellen sollte.

Schließlich ging es endlich los: Flankiert von zwei hübschen Assistentinnen wurde ich in eines der Behandlungszimmer gebracht. Absoluter Eyecatcher war ein riesiges Valentino Rossi-Poster (italienischer MotoGP-Fahrer), das eine Wand ausfüllt. 

Durch das Parkemed gestärkt, wurde mir die weitere Vorgehensweise erklärt: Zuerst wird das Zahnfleisch mit einer klebrigen Masse abgedeckt (siehe Diashow). Ein wenig später kommt schon der eigentliche Star der Behandlung zum Zug: Ein spezielles Gel wird auf die Zähne aufgetragen und mit einer Aktivierungslampe bestrahlt, insgesamt sind mehrere Durchgänge - je nach Schmerzempfinden - in der rund einen Stunde Behandlungszeit möglich.

Blitzalarm

Schon vorab wurde ich vor ominösen "Blitzen" gewarnt, die nach der Behandlung auftreten können. Wie mir Dr. Polak und seine Gehilfinnen berichteten schießt immer wieder ein starker aber kurzer Schmerz in den Zahn, der im Fachjargon "Blitz" genannt wird. Rund zwei Stunden später blitzte es auch bei mir das erste Mal. Der ganze Kieferraum fühlte sich immer noch etwas mitgenommen an, weshalb ich beschloss, meine Terminator-Prinzipien über Bord zu werfen und noch mit einem Schmerzmittel nachzuhelfen.

Fünf Stunden später erreichte die Blitzerei schließlich ihren Höhepunkt, in dieser Zeit krachte es circa alle 15 Sekunden. Der Abend war alles andere als angenehm, selten war der abgedroschene Spruch "Wer schön sein will muss leiden" zutreffender. 

Nachdem Dr. Polak mit dem Ergebnis noch nicht restlos zufrieden war, beschlossen wir gemeinsam noch einen zweiten Durchgang zu wagen. Rund fünf Wochen nach dem ersten Mal fand ich mich also neuerlich im neunten Bezirk ein. 

Alle guten Dinge sind zwei

Wieder durfte ich gegenüber von Rossi Platz nehmen, die Behandlung kannte ich ja schon. Wissend was mich erwarten würde, war ich so entspannt, dass ich einschlief - rund zehn Minuten vor dem Ende der Behandlung wachte ich mit einem lauten Schnarcher auf. 

Obwohl ich mich auf Schlimmes eingestellte hatte, verlief der zweite Abend deutlich entspannter als die Premiere. Nur noch relativ selten spürte ich - ich nahm abermals zwei Schmerzmittel - einen der gefürchteten Blitze. Am Morgen danach waren die Wehwehchen vollständig verschwunden.

Fazit

Meine Empfehlung: Wer auf weiße Zähne besteht, sollte den Gang zu einer professionellen Zahnaufhellung wagen. Das Ergebnis ist mit keiner Anwendung im Hausgebrauch, weder mit "aufhellender" Zahnpaste oder mit "Whitening Stripes" zu erreichen. 

Nichtsdestotrotz sind zwei Punkte zu bedenken: Zum einen ist die Behandlung und die Stunden danach mit Schmerzen verbunden. Obwohl jeder Mensch laut dem Experten anders auf die Prozedur reagiert, war insbesondere der Abend nach der ersten Anwendung nicht angenehm. Zudem ist die Zahnweißung nicht günstig: Zwei Durchgänge, jeweils Ober und Unterkiefer, schlagen sich mit knapp 1.000 Euro zu Buche. Das Ergebnis wiederum kann sich sehen lassen und soll bis zu drei Jahre halten.

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