Wien

Ludwig über Burgenland-Öffnung nicht erfreut

Das Burgenland sperrt auf und das schon ab kommenden Montag. Die Freude bei Wiens Bürgermeister Michael Ludwig darüber hält sich in Grenzen. 

Michael Rauhofer-Redl
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Michael Ludwig dürfte nicht erfreut über die Entscheidung von Amtskollegen  und Parteifreund Hans Peter Doskozil sein. 
Michael Ludwig dürfte nicht erfreut über die Entscheidung von Amtskollegen  und Parteifreund Hans Peter Doskozil sein. 
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Am Mittwoch trat der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) vor die Presse und verkündete den Ausstieg aus dem "Ost-Lockdown". Eine auf noch breiter aufgestellte Teststrategie soll den Restart wissenschaftlich begleiten und den Unternehmern gleichzeitig eine Perspektive geben. 

Doskozil begründet den Schritt mit rückläufigen Zahlen bei den Infektionen. In den kommenden Wochen erhofft er sich dadurch auch verzögert eine Entlastung der Hospitalisierungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Neusiedl am See und Parndorf werden darüber hinaus zu Testgemeinden. Hier sollen zwei Mal wöchentlich nahezu alle Einwohner getestet werden, um erstmals die konkreten Auswirkungen von Öffnungen auf das Infektionsgeschehen wissenschaftlich analysieren zu können. Mit an Bord ist auch der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, der generell ein Freund von wohlüberlegten Öffnungsschritten ist. 

Öffnung in Wien wäre "unverantwortbar"

Ging das Burgenland bei der "Osterruhe" noch mit, beschreitet es nun einen eigenen Weg. Und auch wenn in Wien mit Bürgermeister (und Landeshauptmann) Michael Ludwig ein SPÖ-Parteigenosse von Doskozil sitzt, sind aus dem Rathaus keine Jubelchöre zu hören. Am Nachmittag meldete sich Ludwig mit einem in der Tonalität sachlichen Beitrag zu Wort. Zwischen den Zeilen ist aber deutlicher Unmut über die Entscheidung herauszulesen.

"Solange die Auslastung auf Wiens Intensivstationen so hoch ist, wie sie derzeit eben ist, wäre es unverantwortbar in Wien die Schutzmaßnahmen zurückzunehmen." – Michael Ludwig

In seinem Statement erklärt Ludwig, dass er die Verantwortung für Wien habe und Doskozil eben für das Burgenland. "Wir beide haben die politischen und gesundheitlichen Konsequenzen für unser Handeln in unseren jeweiligen Bundesländern zu tragen", warnt er Doskozil indirekt, falls die Öffnungs-Strategie nicht das erwünschte Resultat bringe. 

Weiters führt der Wien-Chef aus, dass es aus seiner Sicht "unverantwortbar" sei, "Schutzmaßnahmen" - gemeint ist freilich der harte Lockdown - zurückzunehmen. "Grundsätzlich bin ich immer für bundeseinheitliche Regelungen eingetreten und trete auch weiterhin für ein österreichweit einheitliches Vorgehen zur Bekämpfung der Pandemie ein. Diesen Standpunkt habe ich auch vertreten, als Wien jenes Bundesland mit den geringsten 7-Tages-Inzidenzen war", so Ludwig abschließend. 

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