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Das passiert, wenn Sie Ihr Baby vegan ernähren

Heute Redaktion
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Es bleibt jedem selbst überlassen, wie man sich ernährt. Dass Veganer besonders auf eventuelle Nährstoffmängel achten müssen, ist bekannt. Besonders kritisch wird es, wenn ein Kind unterwegs ist oder ein Neugeborenes ebenfalls vegan ernährt werden soll.

Der Fall eines Mailänder Kleinkindes, das werden musste, schockte ganz Europa. Viele werfen den Eltern, denen das Kind mittlerweile weggenommen wurde, vor, den Buben grob vernachlässigt zu haben.

Doch was passiert, wenn man in der Schwangerschaft vegan lebt? Wie entwickelt sich ein Baby, das außer Muttermilch keine tierischen Produkte zu sich nimmt? Wir klären auf:

Unterernährung

Wie im jüngsten Fall des Mailänder Babys, kann es durch vegane Ernährung eines Neugeborenen zu schweren Mängeln kommen. Der Bub wog mit 14 Monaten gerade so viel, wie ein drei Monate alter Säugling.
Nährstoffmangel

Hat sich die Mutter in der Schwangerschaft vegan und ohne Ergänzungsmittel ernährt und setzt dies nun auch mit dem Neugeborenen fort, ist ein Nährstoffmangel fast vorprogrammiert. Vor allem die Unterversorgung mit Vitamin B12, Eisen und Eiweiß ist problematisch.

Es droht ein stark beeinträchtigtes Wachstum und sogar eine verzögerte Sprachentwicklung.
"Respektlosigkeit gegenüber den Kindern"

Der Kinderarzt Josef Kahl findet gegenüber "welt.de" harte Worte: "Es ist eine Respektlosigkeit den  Kindern gegenüber, ihnen die Nährstoffe zu verwehren, die sie für ihre Entwicklung brauchen."

Denn nicht nur Vitamin B12, Eisen und Eiweiß fehlen einem vegan ernährten Kind, auch der Vitamin D-Mangel, auch die Unterversorgung mit langkettigen Fettsäuren und Mineralstoffen wie Calcium und Jod können zum Problem werden.
Beratung wichtig

Dass vegane Eltern absichtlich ihre Kinder gefährden, unterstellt niemand. Experten empfehlen vor allem eine ausführliche Beratung, um Risiken wie eine Schädigung des Rückenmarks und ein Unterentwicklung des Gehirns abzuwenden.
Vitaminpräparate für Mutter und Kind

Klar ist: Vegane Ernährung bietet dem menschlichen Körper nicht ausreichend Vitamin B12. Viele Erwachsene, die sich für eine pflanzliche Ernährungsweise entschieden haben, greifen deshalb zu Nahrungsergänzungsmitteln.

Das ist besonders in der Schwangerschaft wichtig, da nicht nur der eigene Körper, sondern auch der des Babys versorgt werden muss. Wenn man stillt, muss sowohl die Mutter, als auch das Kind zusätzlich mit Ergänzungsmitteln versorgt werden. Vitaminpräparate wie Tabletten oder speziell angereicherte Zahnpasta lösen das Problem.