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Das passiert, wenn Tests nicht mehr gratis sind

Impfexperte Herwig Kollaritsch sieht es skeptisch, dass kostenpflichtige Tests einen Effekt haben. Vielmehr müsse man das Thema ganz anders angehen.

Rene Findenig
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Irgendwann werden Corona-Tests kostenpflichtig. Was dann passiert, sagt der Impfexperte Herwig Kollaritsch.
Irgendwann werden Corona-Tests kostenpflichtig. Was dann passiert, sagt der Impfexperte Herwig Kollaritsch.
Hendrik Schmidt / dpa / picturedesk.com

Dass Corona-Tests in Zukunft kostenpflichtig werden, zeichnet sich ab – und das wird den Druck auf Ungeimpfte erhöhen. Doch den Effekt, dass das noch einmal massenweise Menschen zur Impfung treiben werde, dürfe man nicht überschätzen, so Impfexperte Herwig Kollaritsch im Ö1-"Morgenjournal". Um die Menschen tatsächlich für die Impfung zu gewinnen, müsse man die Causa aber umdrehen: Wenn man "lästige Tests" durch Impfung loswerde, werde dies eher einen Effekt haben. 

Als "deutlich größer" als die Gruppe der Impfgegner sieht Kollaritsch die Gruppe jener, "die ein bissl zu bequem ist, um sehr viel Aufwand zu betreiben, sich einen Termin auszumachen". Da müsse man mit niederschwelligen Impf-Angeboten gegenwirken, wie es etwa Wien mit dem Impfen ohne Anmeldung im Stephansdom oder Rathausplatz und am Impfboot tue. "Ich wundere mich über die Kreativität der einzelnen Bundesländer, das wird sehr viele Menschen erreichen", so der Experte.

"Wenn man gut mit ihnen argumentiert und versucht, die Sachlage zu erklären, kann man sie für sich gewinnen"

Letztlich würden solche Angebote auch Menschen abholen, die sich mit der Onlineanmeldung quälen würden oder bei denen es sprachliche Barrieren gebe. Das "größte Problem" seien derzeit die Impfskeptiker, die Kollaritsch klar von den Impfgegnern abtrennt. "Wenn man gut mit ihnen argumentiert und versucht, die Sachlage zu erklären, kann man sie für sich gewinnen", so Kollaritsch, das gelinge aber nicht mit "Drüberfahren". "Der Aufwand ist aber größer als bei jenen, die hereinkommen und schon den Ärmel hochkrempeln", so der Experte.

"Da habe ich schon die moralische Verpflichtung impfen zu lassen"

Eine Impfpflicht für Lehrer, wie sie etwa Niederösterreich plant, sieht auch Kollaritsch skeptisch. Man müsse das Thema sehr differenziert betrachten: Wenn einem Menschen wie in einem Spital anvertraut seien, bei denen eine Ansteckung schwere Verläufe oder den Tod bedeuten könnte, "habe ich schon die moralische Verpflichtung impfen zu lassen". Bei Lehrern sei das mit 3G-Sicherheitsregeln aber nicht der Fall, da andere Sicherheitsregeln eingezogen seien, so Kollaritsch.

Mit einer neuen Corona-Welle im Herbst rechnet Kollaritsch jedenfalls. "Jeder Prozentpunkt mehr bei der Impfung ist in der Lage, diese Welle zu dämpfen", so der Experte. Bis in den September müsse man es schaffen, eine Durchimpfung zu erreichen, die "das Ärgste" verhindere, nämlich die Aus- und Überlastung der Intensivstationen. Auf schnelle Variantenimpfstoffe solle man dabei derzeit nicht warten – die bisherigen würden auch gegen die Mutationen gut wirken, man müsse sie nur impfen.

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