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Das Protokoll – so lief dümmster Automaten-Coup ab

In der Nacht auf Montag nahmen drei Rowdys einen Automaten in Maria Enzersdorf ins Visier. Zuvor wurde spioniert, dann machten sich das Trio ans Werk.

Robert Cajic
Das Protokoll – so lief dümmster Automaten-Coup ab
Vor einer Trafik in Niederösterreich kam es zu dem Automaten-Einbruch.
zVg

Im Südstadtzentrum in Maria Enzersdorf (Niederösterreich) brachen Unbekannte am Montag kurz nach 2 Uhr einen Automaten mit Produkten wie Zigaretten, E-Tschick, Nikonbeuteln (Snus) und Drinks auf – "Heute" berichtete. Die Produkte blieben bei ihrem Beutezug allerdings  unberührt – sechs Minuten kämpften die Diebe mit der Gerätschaft, um Bares herauszuziehen. Kurios: Sie verdeckten ihre Gesichter nicht – auch Fingerabdrücke blieben auf dem Automaten. "Heute" hat das ganze Protokoll:

Mann checkt Automaten ab

  • Sonntag, 22.54 Uhr: Ein junger Mann geht zum Zigarettenautomat, bleibt vor ihm stehen und sieht sich den Inhalt genau an. Für rund zwei Minuten späht der Mann in weißen Turnschuhen vor allem den linken Teil des Spiralenautomaten aus – dort befanden sich die Geldkassetten. Immer wieder richtet sich sein Blick nach links und rechts – auf der Suche nach Kameras oder vorbeigehenden Passanten. Bevor er geht, streckt er sich nach oben und bückt sich nach unten; checkt alle Möglichkeiten durch, wie der Coup klappen könnte. Mit den Händen in der Hosentaschen dreht sich der Mann nach rechts und verschwindet voerst.
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    Kurioser Diebstahl in Maria Enzersdorf (Niederösterreich)!
    Kurioser Diebstahl in Maria Enzersdorf (Niederösterreich)!
    zVg

    Coup geht mächtig in die Hose:

    • Montag, 2.14 Uhr: Seine beiden Komplizen kommen über drei Stunden Später aus derselben Richtung, einer der Beiden trägt eine Brechstange mit sich. Sofort macht sich der Mann in Nike-Air-Max-Sneakern und Kapuzenpullover ans Werk, ein anderer Mann späht in der Zwischenzeit die Umgebung aus. Mit der Stange versucht der Verdächtige, die Abdeckklappe zu brechen – zunächst im Mittelteil des Automaten, dann von unten, später von oben.
    • Montag, 2.15 Uhr: Dann geht der mutmaßliche Einbrecher mit dem Brecheisen zur Seite und versucht, von außen die Abdeckklappe zu zerstören. Mittlerweile hantiert der offensichtlich unerfahrene Dieb zwei Minuten an dem automatisierten Gerät.
    • Montag, 2.16 Uhr: Der Mann mit der Brechstange kommuniziert mit seinem Partner – deren Verzweiflung steht ihnen förmlich ins Gesicht geschrieben. Währenddessen versucht der Brechstangen-Rowdy von allen Seiten, den linken Teil des Automaten aufzubrechen.
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    "Spion" zieht, was das Zeug hält

    • Montag, 2.17 Uhr: Vier Minuten schlägt sich der junge Mann bereits mit dem Verkaufs-Automaten herum. Der Verdächtige, der zuvor um 22.54 Uhr das Objekt der Begierde durchgechekt hatte, kommt jetzt hinzu und hält ebenfalls Wache.
    • Montag, 2.19 Uhr: Der "Spion" legt nun selbst Hand an und zieht die schrankförmige Vorrichtung mit Gewalt aus dem Automaten, während der Brechstangen-Rowdy "weiterschraubt". Ohne Handschuhe ziehen die Langfinger zwei Kassetten hinaus.
    • Montag, 2.20 Uhr: Mit roher Gewalt ziehen die beiden mutmaßlichen Diebe die ausziehbare Zahlvorrichtung hinaus und reißen eine dritte Kassette an sich. Dann brechen sie ihren Beutezug ab.

    Letztendlich zogen die drei Rowdys Bargeld in Höhe von rund 500 Euro aus dem Tschick-Automaten – der entstandene Sachschaden ist wohl um ein Vielfaches höher. Die Polizei Niederösterreich ermittelt indes zu dem nicht ganz gelungenen Coup und fahndet nach den Tätern auf Hochtouren.

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