Smartphone-Test

Das Redmi Note 13 Pro+ 5G als unglaublich günstiger Hit

Das neue Jahr ist noch jung und es liegt uns bereits eines der spannendsten Smartphones 2024 vor. Das Redmi Note 13 Pro+ 5G ist ein Preis-Kracher.

Rene Findenig
Das Redmi Note 13 Pro+ 5G als unglaublich günstiger Hit
Ausstattung, Verarbeitung und Optik des Redmi Note 13 Pro+ 5G sind so stark, dass es ein unglaublich günstiger Hit ist.
Rene Findenig

Xiaomi hat zum Jahresstart 2024 seine neue Redmi-Smartphone-Serie vorgestellt, die gute Mittelklasse zu fairen Preisen bieten will. Das Flaggschiff-Modell überrascht aber dennoch, denn während man die technischen Daten liest, geht man von einem Highend-Handy aus – der Preis allerdings liegt mit rund 500 Euro noch in der Mittelklasse. Wie geht denn das, wenn das Smartphone mit 200-Megapixel-Kamera, 512 Gigabyte internem Speicher, 12 Gigabyte Arbeitsspeicher, 120-Hertz-Display, 5.000 Milliamperestunden Akku, 120-Watt-Ladung und Wasser- sowie Staubdichtheit zu bieten hat? Vorneweg: Mit den meisten Über-1.000-Euro-Handys kann sich das Redmi Note 13 Pro+ 5G nicht wirklich messen. Aber: Es bietet trotzdem weit mehr, als zu dem Preis üblich ist, und ist ein echter Kracher für alle, die ein Top-Gerät wollen.

Für schmälere Brieftaschen hat Xiaomi bei der Serie aber ebenfalls was parat. Während das Redmi Note 13 Pro+ das Flaggschiff-Modell um rund 500 Euro ist, gibt es preislich absteigend sortiert noch das Redmi Note 13 Pro mit 5G (rund 400 Euro) oder 4G (rund 310 Euro) und das Redmi Note 13 mit 5G (ab 270 Euro) oder 4G (ab 220 Euro). Die Modelle bieten jeweils verschiedene Speicher- und Arbeitsspeicher-Varianten an. Zudem ein nicht unwesentlicher Design-Unterschied: Die Pro-Modelle sind mit einer Glasrückseite ausgestattet (ein Pro+-Modell außerdem mit einer veganen Leder-Option), die normalen Note-13-Modelle mit Kunststoffgehäuse. Und: Das Pro+-Modell ist das einzige der Reihe, das mit einer I68-Zertifizierung komplett wasser- und staubdicht ist und ein gebogenes statt flaches Display besitzt. 

Kuriose Chip-Unterschiede und eine optische Abwechslung

Etwas kurios wird es bei den Unterschieden zwischen den Pro-Modellen, was den Chipsatz betrifft. Während nämlich das hier getestete Redmi Note 13 Pro+ 5G auf einen MediaTek Dimensity 7200 Ultra als Prozessor setzt, gibt es beim Redmi Note 13 Pro 5G einen Snapdragon 7s Gen 2 und beim Redmi Note 13 Pro 4G einen MediaTek Helio G99 Ultra. Alle drei teilen sich aber wiederum dieselbe Kamera-Ausstattung, dazu etwas später mehr. Optisch dürfen wir gleich bei den Unterschieden bleiben, denn ebenfalls unterscheiden sich alle drei Pro-Modelle beim Design. Konzentrieren wir uns hier voll auf das Testmodell, das es in den Farben Midnight Black (Schwarz), Moonlight White (Weiß) und Aurora Purple (einem sanften Violett-Ton, Testmodell) gibt. Auf der Rückseite rund um die Kamera gibt es Kacheln in Blau- und Grün-Tönen.

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    Xiaomi hat zum Jahresstart 2024 seine neue Redmi-Smartphone-Serie vorgestellt, die gute Mittelklasse zu fairen Preisen bieten will. Das Flaggschiff-Modell überrascht ...
    Xiaomi hat zum Jahresstart 2024 seine neue Redmi-Smartphone-Serie vorgestellt, die gute Mittelklasse zu fairen Preisen bieten will. Das Flaggschiff-Modell überrascht ...
    Rene Findenig

    Optisch gefällt uns das Gerät gleich doppelt gut – das "Aurora Purple"-Modell bringt frische Farbe in den Smartphone-Markt, die gleichzeitig dezent ausfällt. Zudem sorgen die Farb-Kacheln auf der Rückseite für einen Hingucker, den es viel zu selten (jüngst etwa beim Google Pixel) gibt. Die Kamera besteht aus zwei großen, umrandeten Linsen, die von einer mittig und rechts davon angeordneten, kleineren Linse komplettiert wird. Alle drei Linsen heben sich deutlich aus dem Gehäuse hervor, allzu sehr wackelt das Smartphone aber beim Ablegen nicht auf dem Tisch. Sehr cool: Der Hersteller verzichtet dieses Mal auf die transparente Standard-Silikon-Schutzhülle im Lieferumfang und legt lieber eine schwarze Kunststoffvariante in den Karton. Diese Hülle dürfte nicht nur wertiger sein, sondern auch nicht so schnell vergilben.

    Super Display und eine gute Mittelklasse-Leistung

    Folgt man dem dünnen Rahmen auf die Vorderseite, darf man ein gebogenes Display mit äußerst schmalen Bildschirmrändern bestaunen – das bekommen vom äußerem Eindruck auch die meisten Highend-Handys nicht besser hin. Die Selfie-Kamera (auch sie gleicht sich bei allen Pro-Modellen) ist mittig oben als Punchhole im Bildschirm eingelassen. Eingeschaltet spielt das 6,67 Zoll große CrystalRes AMOLED-Display auch gleich seine Stärken aus. So gibt es eine Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz, die sich auf Wunsch sogar manuell (und nicht nur automatisch angepasst) auf diesen Spitzenwert festnageln lässt. Mit einer Helligkeit von 1.800 nits sind Flaggschiffe zwar außer Reichweite, zum Ablesen im Sonnenlicht reicht es dennoch locker aus. Gleiches gilt für die Bildschirm-Auflösung von 2.712 x 1.220 Pixel.

    Highend-verdächtig sind wiederum Farben und Kontraste des Displays – und auch der unter dem Display verbaute Fingerabdrucksensor reagiert schnell sowie zuverlässig. Alternativ lässt sich das Smartphone natürlich auch per Muster, PIN oder Gesichtserkennung entsperren. Zusätzlich liegt der Schutz des Bildschirms auf dem Niveau von über 1.000 Euro teuren Geräten, denn es gibt das robuste Gorilla Glass Victus. Außerdem ungewöhnlich: Der Bildschirm ist von TÜV Rheinland in gleich drei Klassen zertifiziert, nämlich Anti-Flimmern, "zirkadian-freundlich" (reduziert negative Auswirkungen auf den zirkadianen Rhythmus der Nutzer) und reduziertem Blaulichtanteil. Nutzer können ihr Display-Erlebnis beim Redmi-Smartphone in Dutzenden Kategorien anpassen, mehr Komfort gibt es auch in der Flaggschiff-Klasse nicht.

    Schöne Fotos, aber keine Rekordjagd mit der Kamera

    Spannend wird es bei der Kamera, denn da trumpft man mit der 200-MP-Hauptkamera mit Rekordwerten auf. Hier darf man sich allerdings nicht die stärkste Handy-Fotografie am Markt erwarten, super ist die Leistung aber dennoch, auch wenn sie nicht an Bilder aus dem Samsung Galaxy S23 Ultra, dem Google Pixel 8 Pro oder dem Apple iPhone 15 Pro Max heranreicht. Zum Technischen: Die Hauptkamera besitzt eine optische Bildstabilisierung, zusätzlich gibt es eine 8-MP-Ultraweitwinkelkamera und eine 2-MP-Makrokamera. All das gab es bereits beim Vorgänger, in den Details wurde aber etwas nachgebessert. Bei Bildern mit den Makro- und Ultraweitwinkel-Linsen muss man Abstriche hinnehmen, die Hauptkamera ist dafür der Star des Smartphones und übernimmt die meisten Foto-Situationen problemlos.

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      Im Bild: Weitwinkel bei Tag. Tagsüber entstehen helle, scharfe und natürliche Bilder, ...
      Im Bild: Weitwinkel bei Tag. Tagsüber entstehen helle, scharfe und natürliche Bilder, ...
      Rene Findenig

      Tagsüber entstehen helle, scharfe und natürliche Bilder, auch Fotos bis zur vierfachen Vergrößerung (maximal zehn Zoomstufen) zeigen nur wenige Qualitätsverluste. In der Nacht springt die Software gut ein und holt noch viel aus den Aufnahmen heraus, sodass man sich bis zur zweifachen Zoomstufe über scharfe Bilder und wenig Bildrauschen freuen darf. Als Schwächen zeigen sich insgesamt der Zoom und die beiden Nebenlinsen, mit der Hauptlinse werden aber alle Mittelklasse-Fans ihre helle Freude haben. Beim Video-Streaming überrascht das Gerät wiederum mit einem tollen Klang – verbaut sind Dual-Lautsprecher mit Dolby-Atmos-Unterstützung, die bis in hohe Lautstärken klare Klänge ausspucken. Bei der Konnektivität wird von 2 bis 5G alles abgedeckt, Wi-Fi 6. Bluetooth 5.3, Infrarotblaster und NFC sind auch dabei.

      Das Redmi Note 13 Pro+ 5G als unglaublich günstiger Hit

      Dank Dual-SIM-Schacht darf man entweder zwei Nano-SIMs oder eine physische SIM und eine eSIM nutzen. Der MediaTek Dimensity 7200-Ultra wiederum zeigt seine Kraft und macht Mobile Gaming, Multitasking und Videobearbeitung problemlos möglich. Mini-Wartezeiten gibt es nur manchmal bei der Kamera-App oder bei besonders großen Video-Dateien. Im Leistungsvergleich per "Geekbench 6"-App kommt das Redmi Note 13 Pro+ 5G auf lobenswerte Punkte (CPU Single Core 1.103, CPU Multi Core 2.663, GPU 3.097) und landet knapp unter dem Samsung Galaxy S21, also solide in der oberen Mittelklasse. Spitzenklasse ist dagegen die 16-MP-Frontkamera, die uns mit ihren scharfen und kontrastreichen Selfies völlig überzeugt hat. Als Betriebssystem kommt das auf Android 13 basierende MIUI 14 zu seinem Einsatz.

      Die Nutzeroberfläche hat sich deutlich gebessert – ist weiter bunter als die Konkurrenz, nun aber schlank, übersichtlich und aufgeräumt. Bloatware wurde etwas reduziert, manche Xiaomi-App ist aber noch vorhanden. Beim Laden lässt das neue Redmi dann sogar sehr viele Highend-Handys hinter sich: Per mitgeliefertem 120-Watt-USB-C-Charger ist der starke 5.000-mAh-Akku blitzschnell (unter 30 Minuten) voll – die Laufzeit liegt bei durchschnittlicher Nutzung bei 1,5 Tagen. Verschmerzbar sind die wenigen Abstriche neben den Zusatzkameras – Speichererweiterung gibt es keine (ist bei 512 GB Speicher verschmerzbar) und auch kabelloses Laden (wovon wir sowieso kein Fan sind) fehlt. Die übrige Ausstattung, Verarbeitung und Optik sind jedoch so stark, dass das Redmi Note 13 Pro+ 5G ein unglaublich günstiger Hit ist.

      rfi
      Akt.