Oberösterreich

Das sagen Gäste zu teurerem Sonntagsschnitzel

Ab Heute bezahlen Gäste im Braunauer Restaurant "Tafelspitz" sonntags zehn Prozent mehr. "Heute" hat sich umgehört, wie die Teuerung ankommt. 

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"Heute" schaute sich am ersten Sonntag der Teuerung im Restaurant "Tafelspitz" in Braunau um.
"Heute" schaute sich am ersten Sonntag der Teuerung im Restaurant "Tafelspitz" in Braunau um.
Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger

Es ist der erste Sonntag, an dem Schnitzel und Bier erstmals teurer werden. Die Gäste scheint das aber nicht abzuschrecken. Der Gastgarten des Restaurant "Tafelspitz" (dazu gehören auch die "Nudelkuchl" und das "Esszimmer") ist beim "Heute"-Lokalaugenschein gut besucht. Chef-Wirt Jochen Reumüller und sein Personal haben gut zu tun. 

Erst vor einer Woche hat der Braunauer Wirt auf Facebook bekannt gegeben, dass er am Sonntag zehn Prozent mehr verlangen wird. Wir berichteten. 

Personalmangel, weil sonntags kaum wer arbeiten möchte

Der Grund: Der Gastronom sucht händeringend Personal. "Doch an Verstärkung scheitert es leider. Weil kaum noch jemand am Sonntag arbeiten möchte", wie Reumüller erklärt. Deshalb habe er sich dazu entschieden, "ab 1. September ein Pilotprojekt" zu starten und seinen Mitarbeitern freiwillig einen Sonntagszuschlag in Höhe von 50 Prozent zu bezahlen. 

Für die Gäste seien die zehn Prozent mehr ein Minimalbetrag, für die Mitarbeiter in Küche und Service jedoch eine ordentliche Aufbesserung des Grundgehaltes, so Reumüller. 

"Kollektivvertrag sollte Zuschläge berücksichtigen"

Wie aber sehen die Gäste die Teuerung? "Heute" hat sich am Mittagstisch umgehört und traf auf Erwin Gurtner (63) aus Braunau. Er findet es in Ordnung am Sonntag mehr Zahlen zu müssen. "Weil im Gastgewerbe keine Zuschläge bezahlt werden. Ich fände es gut, wenn es im Kollektivvertrag eine Regelung dazu gebe", sagt der 63-Jährige. (siehe Bildergalerie).

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    Der Braunauer Gastgarten war Sonntagmittag gut voll.
    Der Braunauer Gastgarten war Sonntagmittag gut voll.
    Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger

    Auch die 56-jährige Bettina Herrmann hält eine Änderung im Kollektivvertrag für sinnvoll und wichtig. Die Braunauerin ist selbst gelernte Restaurantfachfrau und sagt: "Es ist einfach so: Samstag und Sonntag sind keine normalen Arbeitstage. Das sollte auch in Form von Zuschlägen so berücksichtigt werden."

    Andreas Dachs (53) aus Braunau hat ebenfalls den Weg ins "Tafelspitz" gefunden. Er ist der Meinung, dass die Leistung der Restaurantfachleute auch am Sonntag entsprechend honoriert werden sollte. "In jeder anderen Branche kriegt man am Wochenende einen Zuschlag, genauso wie an Feiertagen. Ich habe kein Problem damit mehr zu bezahlen, die Leute sollen ordentlich entlohnt werden", sagt er.