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Das sagt Pfizer-Chef zu Nebenwirkungen des Impfstoffes

Seit Sonntag wird gegen Corona geimpft. Pfizer-Chef Robin Rumler spricht nun über mögliche Nebenwirkungen und warum Schwangere nicht geimpft werden.

Roman Palman
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Pfizer Austria-Chef Robin Rumler. (Archivbild)
Pfizer Austria-Chef Robin Rumler. (Archivbild)
Gilbert Novy / KURIER / picturedesk.com

Erstmals werden seit wenigen Tagen Menschen in Österreich und in der EU mit dem Covid-19-Vakzin von Pfizer/Biontech geimpft. Einer der ersten war Corona-Primar Christoph Wenisch. Nun stellte sich der Geschäftsführer der Pfizer Corporation Austria, Robin Rumler, einem Interview mit den Regionalmedien Austria (RMA). Darin erklärte er, warum man keine Angst vor Nebenwirkungen haben muss, es jetzt Aufklärung braucht und er gegen eine Impflicht ist.

Nebenwirkungen

"Wir haben mittlerweile sehr viele Daten und Beobachtungen der sogenannten Impfreaktion", so Rumler. Sein Unternehmen beobachte etwa 44.000 Testpersonen und verfüge auch über Datensätze aus den USA, wo mittlerweile eine Million Menschen geimpft wurden. "Schwere Nebenwirkungen gab es nicht", konstatiert der Pharma-Chef. Die Impfreaktionen seien vergleichbar mit denen anderer moderner Impfungen.

"Vielleicht hat der Geimpfte einen Schmerz an der Einstichstelle. Es kann in weiterer Folge eine Impfreaktion eintreten, die zeigt, dass sich ein Immunprozess abspielt. Das können am nächsten Tag Kopfschmerzen, leichtes Fieber oder auch Muskelschmerzen sein."

Wer kann sich impfen lassen?

Grundsätzlich sei der Impfstoff für alle Menschen ab 16 Jahren zugelassen. Es gibt aber eine Ausnahme, erklärt der Pfizer-CEO: "Wo man aufpassen wird, ist bei der Gruppe der Schwangeren, weil wir hier im Augenblick keine Daten haben. Man wird Schwangere und Kinder nicht impfen".

Auch bei Allergikern gegen einen Inhaltsstoff der Impfung werde man davon absehen. Rumler beruhigt: "Aus Erfahrung darf ich Ihnen aber sagen, dass das sehr selten passiert. Wir hatten in der Studie aber etwa Patienten mit Diabetes, mit chronisch-verengender Lungenerkrankung und Menschen, die ein Krebsleiden haben."

Langzeitfolgen

"Glauben Sie, dass wir Langzeitdaten bei der Grippeimpfung haben, wenn es jedes Jahr eine neue davon gibt?", stellt Rumler in den Raum. Für Impfungen, die man immer wieder neu herstellt würden, gebe es in diesem Sinn keine Langzeitdaten, führt er weiter aus. Langzeitbeobachtungen gebe es aber "selbstverständlich." In puncto der Corona-Impfung habe man seit Juli schon sehr viele Daten sammeln können. Der Leiter des Österreich-Ablegers des Pharmakonzerns ist guter Dinge, dass der Pfizer/Biontech-Impfstoff sicher ist:

"Eine seltene Nebenwirkung hat man beispielsweise meist ab 1.000 geimpften Personen. Nicht einmal die haben wir bis jetzt gesehen."

Keine Alternative?

Abschließend hat Rumler noch einen Appell an alle Impfskeptiker und -Gegner. Auf die Frage danach, was er jemandem sagen würde, der sich fragt, ob er sich impfen lassen soll, würde er derjenigen oder demjenigen sagen: "Wir haben am Sonntag die ersten Menschen geimpft, die jetzt einen Impfschutz gegen die Corona-Erkrankung aufbauen. Innerhalb von vier Wochen haben sie einen 95-prozentigen Impfschutz. Was ist die gegenteilige Option? Es gibt keine – wer von uns will heute an Corona erkranken? Ich bin gegen eine Impfpflicht, also einen 'Zwangsimpfung' aber dafür, dass man aufklärt."