Klimaschutz

Das sind die größten Plastik-Sünder der Welt

Greenpeace hat untersucht, von welchen Herstellern am meisten Plastik in der Umwelt landet.

Heute Redaktion
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Plastik landet oft in der Umwelt.
Plastik landet oft in der Umwelt.
imago stock & people

Flaschen, Folien, Zigarettenstummel: 346.494 Abfallstücke aus Plastik hat Greenpeace dieses Jahr in 55 verschiedenen Ländern eingesammelt. Die Umweltschutzorganisation hat geprüft, von welchen Herstellern der im Freien gefundene Müll stammt. Zu den weltweit größten Verschmutzern gehören Coca-Cola, Pepsi und Nestlé, gefolgt von Knorr-Mutterkonzern Unilever und Toblerone-Hersteller Mondelez.

Die im Bericht genannten Konzerne sind die weltweit größten Verpackungsverbraucher: Im Jahr 2019 produzierte Coca-Cola fast 3.000.000 Tonnen Plastikverpackungen. Bei Pepsi waren es 2.300.000 Tonnen, bei Nestlé 1.500.000 Tonnen. "Diese Firmen haben die größte Verantwortung", sagt Zero-Waste-Experte Matthias Wüthrich von Greenpeace. Schließlich setzten sie die Verpackungen in Umlauf, ohne für die Folgeschäden aufkommen zu müssen.

Dass letztlich die Konsumenten – nicht die Hersteller – die Abfälle in der Umwelt liegen lassen, lässt Wüthrich nicht als Entschuldigung gelten: "Die Konzerne verdienen Geld daran – also sind sie dafür verantwortlich, ein System zu entwickeln, das keine solchen Folgeschäden verursachen kann."

Es sei also auch Aufgabe der Konzerne, den Konsumenten das Wegwerfen abzugewöhnen: "Die Unternehmen sollten auf wiederverwendbare Behälter setzen, die einen Wert haben – damit man nicht motiviert ist, die einfach wegzuwerfen."

Papierflasche statt Plastik

Bei Coca-Cola heißt es, man teile das Ziel von Greenpeace, den Abfall aus der Umwelt zu beseitigen. "Wir glauben aber auch, dass alle Verpackungsmaterialien Vorteile haben und in wertvolle Ressourcen zur Wiederverwendung umgewandelt werden können", sagt Sprecher Matthias Schneider. Das gelte auch für PET – darum brauche es eine noch bessere Sammlung.

Schneider weist darauf hin, dass man "mit Hochdruck" an umweltfreundlicheren Verpackungen arbeite und laufend neue Lösungen entwickle. Im Oktober präsentierte der Konzern etwa eine Papierflasche. Sie besteht derzeit zwar noch nicht komplett aus Papier, Coca-Cola arbeite aber daran, die letzten Plastikteile aus dem Prototyp zu entfernen.

Forschungsinstitut für Verpackungen

Auch Nestlé hat sich hohe Nachhaltigkeitsziele gesteckt: Der Nahrungsmittelkonzern will, dass 2025 keine der eigenen Verpackungen mehr in der Umwelt landen. Vor rund einem Jahr hat das Unternehmen sein Forschungsinstitut für Verpackungen eröffnet. Bei bestimmten Produkten setzt der Konzern zudem bereits heute auf Papierverpackungen.

Trotz der Beteuerungen der Firmen zeigt ein Bericht der Ellen MacArthur Foundation allerdings, dass die Anteile an wiederverwendbaren Plastikverpackungen am Gesamtvolumen bei den großen Konzernen sehr klein sind:

Coca-Cola: 3 Prozent (von 2.981.421 Tonnen Plastikverpackungen)

Pepsi: 0 Prozent (von 2.300.000 Tonnen Plastikverpackungen)

Nestlé: 1 Prozent (von 1.524.000 Tonnen Plastikverpackungen)

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