Tour-Held verrät Taktik

"Der Name Felix Gall steht dort noch auf der Straße"

Felix Gall schob sich bei der Tour de France auf Platz sieben vor. Vor dem großen Finale sieht er eine "extreme Müdigkeit" im Feld.
Martin Huber
21.07.2025, 15:25
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"40 Kilometer locker Radfahren im Flachen, zwischendurch ein Kaffee und ein halber Kuchen. Im Anschluss direkt zur Massage und ein kurzer Mittagsschlaf."

Das war das Programm von Felix Gall am zweiten Ruhetag der Tour de France. "Man muss schauen, dass der Körper am Ruhetag in keinen Ruhemodus verfällt. Morgen wartet der Mont Ventoux – eh erst nach 100 Kilometern. Wäre er früher gekommen, hätte ich heute mehr trainiert. Klar ist: Jetzt kommt die härteste Woche der Tour", sagt Gall zu "Heute" bei einem Pressegespräch am Montagnachmittag.

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Gall im Vormarsch

Als Gesamt-Siebenter geht der Tiroler auf die letzten sechs Etappen der Frankreich-Rundfahrt. Dienstag, Donnerstag und Freitag geht es noch einmal ins Hochgebirge. Gall hat sich in der zweiten Woche in den Pyrenäen auf Platz sieben vorgeschoben. Er verringerte dabei die Rückstände auf die Top 5 und die Top 3.

"Die Top 5 wären ein absoluter Wahnsinn. Ich bin aber auch mit Platz sieben in Paris zufrieden", sagt er über seine Ziele. "Am meisten freue ich mich in Paris auf meine Freundin und die Familie."

"Zuletzt ist vieles aufgegangen. Ich hatte in den Pyrenäen gute Beine. Geht es so weiter, dann ist viel möglich. Es kann aber in alle Richtungen viel passieren. Sind meine Beine schlecht, muss ich mich nach hinten absichern."

"Keine Harakiri-Aktion"

Gall hat einen klaren Plan: "Ich werde es taktisch konservativ angehen, keine Harakiri-Aktion machen oder unnötiges Risiko eingehen. Ich will weiter mit Hirn fahren und auf den Schlussanstiegen dann aufzeigen."

So wie am Samstag hinauf nach Luchon-Superbagneres, wo er am letzten Anstieg attackierte und auf Platz vier fuhr. Als er ausriss, waren nur die Superstars Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard noch schneller. "Das war keine Überraschung. Pogacar ist in einer ganz anderen Liga und Vingegaard auch. Ich bin dann einfach mein Tempo weitergefahren."

"Extreme Müdigkeit im Feld"

Gall ortet bei der turbulenten 112. Auflage der Tour de France eine "extreme Müdigkeit im Feld". "Auch ich spüre diese Müdigkeit. Vor zwei Jahren habe ich mich aber nach der ersten Woche so müde gefühlt."

Damals gewann der Osttiroler am Col de La Loze, kämpfte bis zum Schluss um das Bergtrikot und wurde Gesamt-Achter. "Heuer fühle ich mich mental stärker. Ich weiß jetzt, was mich erwartet. Meine Leistungen sind sehr konstant. Es geht jetzt darum, wer sich am besten erholt. Das ist eine meiner Stärken."

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Vorfreude auf Col de la Loze

Für das Finale beim Rad-Klassiker reist auch Galls Fanklub aus Osttirol an. "Natürlich höre ich die Stimmen von Bekannten, auch wenn es am Straßenrand extrem laut ist."

An den legendären Mont Ventoux hat der Sportler des Jahres 2023 keine guten Erinnerungen. "Ich bin einmal ein Ein-Tages-Rennen hier gefahren. Es war extrem heiß und ich war nicht gut in Form. Das ist ein sehr, sehr langer Berg."

Größer ist seine Vorfreude auf den Col de la Loze, wo er 2023 am Dach der Tour triumphierte. "Ich habe dort trainiert und gesehen, der Name Felix Gall steht noch immer auf der Straße. Die Motivation bei meiner Rückkehr wird groß sein."

{title && {title} } mh, {title && {title} } Akt. 21.07.2025, 15:35, 21.07.2025, 15:25
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