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Der schönste Moment beim EM-Finale war vor Anpfiff 

Giorgio Chiellini schmunzelte die Pfiffe der englischen Fans vor dem EM-Finale einfach weg. Nach dem Elferkrimi hatte er eine emotionale Botschaft.

Martin Huber
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Italien-Kapitän Giorgio Chiellini schmunzelnd bei der Nationalhymne.
Italien-Kapitän Giorgio Chiellini schmunzelnd bei der Nationalhymne.
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Die Fußball-Fans weltweit schnaufen an diesem Montagmorgen kräftig durch. 4:3 besiegte Italien in einem packenden EM-Finale im Elfmeterschießen England. "Football is coming to Rome!" Diese Botschaft richtete Italiens Abwehr-Star Leonardo Bonucci den 60.000 Fans im "Wembley" aus.

Englische Einwechselspieler scheitern 

Die Briten lecken am Tag nach dem verlorenen Finale wieder einmal ihre Elfmeter-Wunden. Gleich drei jungen Einwechselspielern - Marcus Rashford, Jadon Sancho und Bakary Sako - versagten im Penaltyschießen die Nerven. Sie wurden nach Schlusspfiff rassistisch beleidigt. Die Polizei in England ermittelt.

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    Italiens Stationen am Weg zum EM-Titel
    Italiens Stationen am Weg zum EM-Titel
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    Der schönste Moment des dramatischen EM-Finalspiels fand aber bereits vor Anpfiff statt. Als kurz vor Ankick um 21 Uhr die Hymnen im Fußball-Tempel im Norden Londons ertönten, vergaßen viele englische Fans auf das Fairplay. Die "Azzurri" wurden gnadenlos ausgepfiffen.  

    Einem machte das aber sichtlich nichts: Abwehr-Urgestein Giorgio Chiellini schloss die Augen, tauchte in seine Gedankenwelt ab und schmunzelte, bevor er so wie seine Teamkollegen kräftig einstimmte.

    Chiellini rettete in Minute 111 gegen Raheem Sterling beim Stand von 1:1 sehenswert. Kurz vor Ende der Verlängerung stoppte er Saka mit einem unsanften Griff ans Trikot und sah Gelb. Der 36-Jährige ist nun mit Innenverteidiger-Kollege Bonucci als Duo seit 2015 im italienischen Nationalteam unbesiegt. 

    Der Kapitän hatte emotionale Worte nach dem Titelgewinn an die Landsleute in Italien: "Der Schmerz derjenigen, die gelitten haben. Die Nöte derjenigen, die durch die Pandemie in die Knie gezwungen wurden. Der Wunsch, wieder leben zu können. Die Gesichter von Frauen, Männern, Alt, Jung, Kindern und denen, die unser Leben gerettet haben: die Ärzte", hob Chiellini einige hervor. "Sie haben uns geschubst. Sie haben uns geholfen. Sie haben mit uns gesungen."

    "Das Ergebnis ist nur ein Teil des Spiels, aber dieses Ergebnis, dieser Sieg, diese Freudentränen sind euch gewidmet", stellte der Abwehrspieler klar und ergänzte: "Wir haben Geschichte geschrieben!"

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