Deutschland schaltete Frankreich im Viertelfinale der Frauen-EM aus – die Entscheidung fiel erst im Elfmeterschießen. Dabei behielten die DFB-Frauen die Nerven, und Torfrau Berger wurde zur Heldin. Im Interview danach wurde sie von ihren Emotionen übermannt. Berger blickte tief in die Kamera und klopfte sich mit dem Finger aufs Herz und schickte eine bewegende Botschaft an ihren größten Fan, der vor dem Fernseher mitgefiebert hatte. "Opa, das war für dich", sagte die Nationaltorhüterin.
Die 34-Jährige entwickelte sich im Turnierverlauf zum Ruhepool des deutschen Teams. Nächte wie jene am Samstag-Abend weiß die Torfrau zu schätzen. Denn: sie erlebte auch schon ganz andere Zeiten. Bereits zweimal erkrankte Berger an Schilddrüsenkrebs, und zweimal bezwang sie die Krankheit. Von ihren Teamkolleginnen wird sie enorm geschätzt. Flügelspielerin Klara Bühl attestierte ihr "unglaubliche Lebenserfahrung", die sie nun im Turnier einbringt.
Die "Elferkillerin" hat ihren ganz eigenen Antrieb, wie sie verriet. "Ich habe es schon gesagt: Er kommt nur zum Finale. Da will ich hin." Gemeint ist ihr 92-jähriger Opa, der im Falle eines Finaleinzugs in die Schweiz reisen würde. Auch das Feedback ihres Edelfans sei ihr sehr wichtig. Am Morgen nach dem Viertelfinal-Erfolg checkte sie deshalb ihr Postfach, wo wie immer "eine E-Mail" ihres Opas auf sie wartete.
