Rettungsflug

Deutschland will wieder gefährdete Afghanen aufnehmen

Die Bundesregierung plant laut Medienbericht, das Aufnahmeprogramm für gefährdete Menschen aus Afghanistan kommende Woche wieder aufzunehmen.
Newsdesk Heute
28.08.2025, 22:12
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Die Bundesregierung plant laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung, das aktuell ausgesetzte Aufnahmeprogramm für besonders gefährdete Menschen aus Afghanistan in der kommenden Woche wieder zu starten. Am Montag soll es einen Flug aus Islamabad in Pakistan nach Hannover geben, mit einem Zwischenstopp in Istanbul. Das berichtete das Blatt am Donnerstag unter Berufung auf eigene, nicht näher genannte Informationen.

Nach Deutschland gebracht werden sollen rund 50 Afghaninnen und Afghanen – darunter Männer, Frauen und Kinder. Ein knappes Dutzend davon sind sogenannte "Hauptantragsteller", der Rest sind deren enge Familienmitglieder. Die Betroffenen wurden bereits über ihre geplante Ausreise aus Pakistan informiert. Eine offizielle Bestätigung für den Bericht der "Bild" gab es vorerst nicht.

Derzeit sitzen etwa 2.300 Afghaninnen und Afghanen mit einer Aufnahmezusage für Deutschland seit Monaten in Pakistan fest, weil der Prozess für die Sicherheitsüberprüfung und die Visa-Erteilung durch deutsche Behörden stockt. Nach dem Regierungswechsel in Deutschland hatte die neue Regierung das Programm zunächst komplett ausgesetzt. In den letzten Wochen hat Pakistan daraufhin 211 Menschen mit deutscher Aufnahmezusage nach Afghanistan abgeschoben, was große Sorgen um deren Sicherheit ausgelöst hat.

Aufnahmezusagen bekamen Menschen, die während des internationalen Militäreinsatzes in Afghanistan als sogenannte "Ortskräfte" für die Bundeswehr oder andere deutsche Organisationen gearbeitet haben. Dazu kommen weitere Personen, die wegen ihres persönlichen Engagements gegen das radikalislamische Taliban-Regime besonders gefährdet sind.

Gegen die Menschen, die laut "Bild" nun aufgenommen werden sollen, gibt es "derzeit keine Sicherheitsbedenken", wie das Blatt unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet. Sie haben neben der Identitäts- und Dokumentenüberprüfung durch die Bundespolizei auch ein komplettes sogenanntes "Sicherheitsinterview" bei den deutschen Sicherheitsbehörden in der Botschaft in Islamabad absolviert.

Die radikalislamischen Taliban haben im August 2021 die Macht in Afghanistan übernommen. Seither kommt es dort zu schweren Menschenrechtsverletzungen, besonders Frauen sind betroffen. Trotzdem hatten Union und SPD im Koalitionsvertrag festgelegt, Aufnahmeprogramme "soweit wie möglich" zu beenden.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 23.09.2025, 11:42, 28.08.2025, 22:12
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