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Deutschland schickt Flüchtlinge zurück nach Österreich

Immer mehr Flüchtlinge werden von Österreich nach Deutschland geschleust. Die Grenzpolizei meldet einen bedenklichen Anstieg der Schleppertätigkeit.

Roman Palman
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Grenzkontrolle der deutschen Polizei an der Grenze zu Österreich in Freilassing. Archivbild, Mai 2020
Grenzkontrolle der deutschen Polizei an der Grenze zu Österreich in Freilassing. Archivbild, Mai 2020
picturedesk.com/dpa Picture Alliance/Lukas Barth-Tuttas

Passau, Simbach, Bad Füssing und Raubling sind nur vier der Orte in Bayern an denen in den vergangenen Tagen Schlepper samt illegaler Migranten in ihren Fahrzeugen angehalten wurden. In den letzten Wochen habe man "einen deutlichen Anstieg an Schleusungen" festgestellt, so die Bundespolizei Passau in einer Presseaussendung. Derzeit befänden sich im Zuständigkeitsbereich 24 Schleuser in Untersuchungshaft.

Die Polizisten sprechen in ihrem Bericht von sehr "erfolgreichen Tagen", da der Behörde alleine zwischen Donnerstag und Sonntag fünf Schleuser ins Netz gegangen sind. Sie sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Insgesamt wurden alleine im Zuständigkeitsbereich der Passauer Bundespolizei 24 Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan im Alter zwischen 14 und 41 Jahren aufgegriffen und nach Österreich zurückgewiesen. 

1.500 Euro für Fahrt von Wien nach Deutschland

Auch die Bundespolizei Rosenheim ermittelt seit dem Wochenende gegen zwei weitere mutmaßliche Schlepper. Die Männer brachten unabhängig voneinander mehrere syrische Staatsangehörige mit ihren Fahrzeugen über die deutsch-österreichische Grenze. 

Einer der Verdächtigen war mit einem schwedischen Kennzeichen unterwegs. Er gab an, die mitfahrenden Landsmänner – nach eigenen Angaben 15, 22 und 23 alt – auf deutschem Gebiet getroffen und als Anhalter mitgenommen zu haben. Offenbar eine Lüge: Nach ersten Erkenntnissen der zuständigen Bundespolizeiinspektion hatte der 55-Jährige die drei Personen jedoch bereits von Wien aus mitfahren lassen. 

Die Migranten schilderten schließlich gegenüber den Uniformierten, dass sie von Syrien aus über die Türkei, bis nach Griechenland geflohen wären. Von dort aus seien sie in einem Lkw über Mazedonien bis nach Österreich gekommen. Allein für die letzte Etappe von Österreich nach Deutschland sollten sie dem Fahrer pro Person 500 Euro zahlen. Der mutmaßliche Schleuser wurde in U-Haft genommen und die drei Flüchtlinge dem deutschen Jugendamt bzw. einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge übergeben.

Mit Austro-Femdenpass über die Grenze

Nach Österreich wurden in Rosenheim hingegen drei andere Syrer zurückgewiesen. Sie waren am Sonntag bei Grenzkontrollen auf der A93, der deutschen Verlängerung der A12 Inntal Autobahn, festgestellt worden. Am Steuer des Wagens mit Austro-Kennzeichen saß ein 26-jähriger Syrer.

Der Mann konnte sich mit einem österreichischen Fremdenpass und einer Aufenthaltsgenehmigung ausweisen. Seine 62 und 72 Jahre alten Landsleute im Pkw waren ebenfalls in Österreich registriert und gemeldet. Beide wurden von den deutschen Behörden wegen ihres illegalen Einreiseversuchs, ihr Fahrer wegen Einschleusens von Ausländern angezeigt und des Landes verwiesen.

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