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Diät-Irrtümer und Ernährungsmythen

Heute Redaktion
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Macht Essen am Abend wirklich dick? Braucht der Mensch täglich mindestens eine warme Mahlzeit? Und nimmt man durch besonders fettarme Ernährung wirklich ab?

Bei keinem anderen Thema halten sich soviele Mythen, wie es bei Ernährung und rund ums Abnehmen der Fall ist. Auf dem Weg zur Bikinifigur sitzen viele weit verbreiteten Irrtümern auf.

Heute.at entzaubert auf den nächsten Seiten die gängigsten Diät- und Ernährungsmythen! Klicken Sie sich durch! Sie werden sich wundern, was Sie alles erfahren werden.

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Essen nach 17.00 Uhr macht dick

Viele Österreicher glauben immer noch, dass man für erfolgreiches Abnehmen ein kalorienarmes Abendessen zu sich nehmen oder ganz darauf verzichten sollte. "Das ist das klassische Dinner-Cancelling", erklärte die Ernährungswissenschafterin und Autorin Angela Mörixbauer.

Doch in Wahrheit ist es dem Körper völlig egal, ob die Kalorien morgens, mittags oder abends zu sich genommen werden. Entscheidend ist die Summe der über den gesamten Tag verteilt aufgenommene Menge an Nahrungsenergie.

Nur die Kalorien zählen - egal wann

"Eine Kalorie in der Früh ist genau die gleiche Kalorie wie am Abend", so die Expertin. Wer abnehmen will, muss vielmehr darauf achten, dass er insgesamt während eines Tages weniger Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht.

Eine Faustregel gibt es in punkto Abendmahlzeit: Damit das Essen nicht zu schwer im Magen liegt und die Nachtruhe beeinflusst, sollte die letzte Mahlzeit zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen gegessen werden. Was zur abendlichen Stunde auf den Teller kommt, ist grundsätzlich Jedermanns eigene Sache - Mörixbauer rät aber zu leichter Kost.

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Fettarme Ernährung macht schlank

Ebenfalls ein weit verbreiteter Glaube: Ernährung möglichst ohne Fett macht schlank. In den Supermarktregalen tummeln sich deswegen viele "Light"-Produkte wie fettarme Joghurts, fettarme Milch, Käse und Schinken.

"Wer abnehmen will, kann bei Fett viele Kalorien einsparen, das stimmt. Ein Gramm Fett liefert nämlich mit neun Kilokalorien mehr als doppelt soviel Energie wie ein Gramm Kohlenhydrate", so die Autorin des Buches "Die 50 größten Diät-Lügen".

"Low-Fat"- oder gar "No-Fat"-Diäten sind nicht gesund. Das bedeutet nämlich, dass gute Fette, wie zum Beispiel mehrfach ungesättigte Fettsäuren (u.a. aus der Omega-3-Fettsäuren-Gruppe), gemieden werden. "Diese sind aber lebenswichtig und können vom Körper nicht selbst gebildet werden", so Mörixbauer.

Bei zu wenig Fett drohen Mangelerscheinungen

Zwischen 20 und 30 Prozent der aufgenommenen Kalorien sollten aus Fett bestehen. Liegt der Wert darunter, drohen Mangelerscheinungen. "Haarausfall und schuppige Haut können die Folge sein", warnte sie. Beim Durchschnittsösterreicher liege der Wert bei 37 Prozent.

Erstaunlich in dieser Hinsicht: Trotz Diätwahn und fettreduzierter "Light"-Produkten nahmen zum Beispiel die Amerikaner in den vergangenen 20 Jahren laut der US-Gesundheitsbehörden CDC massiv zu. Mörixbauer kennt einen der Gründe für diese Diskrepanz: Wer Fett vermeidet, kompensiert dies oft durch andere Lebensmittel - und das möglicherweise in einem Ausmaß, das über die Kalorieneinsparung hinaus geht.

Dies sei auch bei "Light"-Produkte ein Problem. Statt einem werden oft gleich zwei gegessen und in Summe mehr Kalorien konsumiert als ein "normales" Produkt enthält.

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Kohlenhydrate machen dick

Reis, Brot und Nudeln sind die Feinde vieler Abnehmwilliger. Denn sie glauben: "Kohlenhydrate machen dick." Eine Verallgemeinerung, die zum Beispiel auf Brot und Nudeln nicht zutrifft. Ganz im Gegenteil: Vollkornbrot ist sogar sehr gesund, weil es viele Ballaststoffe enthält, die lange satt machen.

Auch Nudeln machen nicht dick - vielmehr ist es die Soße. Eine fettreiche Carbonara enthält zum Beispiel viele unnötige Kalorien, eine fettarme Tomatensoße hingegen ist sehr gesund.

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Einmal pro Tag warmes Essen

Die meisten Österreicher sind davon überzeugt, dass man täglich mindestens eine warme Mahlzeit braucht, um sich dauerhaft gesund zu ernähren. Das ist ein Irrtum. Egal ob die Speisen warm oder kalt gegessen werden, die Wirkung auf den Körper ist in den meisten Fällen dieselbe.

"Im Sommer, wenn es warm ist, essen die Menschen lieber kalte Mahlzeiten, weil diese von innen kühlen", erklärte Mörixbauer. Es mache aber durchaus Sinn, warm und kalt abzuwechseln: "Durch das Erhitzen werden manche Nährstoffe für den Körper besser verfügbar", erklärte sie.

Dies sei zum Beispiel beim "Radikalfänger" Lycopin, der in der Tomate vorkommt, der Fall sowie beim Beta-Karotin in den Karotten.

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Jede Kalorie zählt

Ernährungsmythen hin, Diät-Irrtümer her, eines stimmt beim Abnehmen auf jedem Fall: Es zählt jede Kalorie, die gegessen wird.

Rein für die Gewichtsentwicklung ist egal, ob diese aus Kohlenhydraten, Eiweiß, Fett oder Zucker stammt.

Einen Kalorienüberschuss speichert der Mensch immer als Fettpolster.

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