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Die dunkle Bedrohung hinter Disney+

Wieso ist der Streamingdienst Disney+ nicht nur ein Segen? Und was heißt das für die Konkurrenz? Ein Experte erklärt.

Heute Redaktion
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Mit Disney+ geht Ende März ein weiterer Streaminganbieter an den Start. Der Betreiber ist ein Gigant in der Branche. Für Nutzer dürfte das nicht nur Vorteile bringen. Es droht eine Zerstückelung des Inhalts. Um viel zu sehen, braucht es nun immer mehr Abos. Immerhin gibt es bereits Amazon Prime Video, Sky, Netflix und diverse Anbieter auf dem Markt.

Kommt nun der große Preiskampf? "Heute"-Schwestermedium "20 Minuten" hat bei Jean-Claude Frick, Digitalexperte beim Vergleichsdienst Comparis, nachgefragt.

Disney+ startet. Was heißt das für die Nutzer?

Ein zusätzlicher Streamingdienst bedeutet in erster Linie mehr Auswahl. Es sind viele Disney-Produktionen der letzten 50 Jahre bei Disney+ dabei. Viele dieser älteren Filme gab es bisher nur als Kaufversion oder sogar nur als DVD. Disney+ bringt diese Schätze ins digitale Zeitalter. Der Konkurrenzkampf zwischen Disney und Netflix wird sich verschärfen, da Netflix bei uns zum ersten Mal einen gleichwertigen Konkurrenten bekommt.

Aus Sicht der Nutzer: Ist ein weiterer Player auf dem Streaming-Markt ein Vor- oder ein Nachteil?

Auswahl ist immer ein Vorteil, da sich der Nutzer so entscheiden kann, welche Inhalte wichtig für ihn sind. Bei uns wird nun aber passieren, was in den USA beim Start von Disney+ schon der Fall war: Disney hat bei Netflix seine Inhalte abgezogen. Wer Netflix abonniert hat, muss damit rechnen, Inhalte zu verlieren. Möchte man dann weiterhin Neflix schauen und auch die Disney-Inhalte, muss man wohl beide Abos bezahlen. Beim Videostreaming passiert jetzt das, was im Sport schon seit ein paar Jahren der Fall ist: Wer möglichst viel Auswahl und Inhalte möchte, braucht mindestens zwei Streamingdienste. Das kostet dann natürlich mehr.