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Diese Apps wollen das nächste TikTok sein

Die Zukunft von TikTok ist ungewiss. Eine kleine Anzahl Apps profitiert nun davon, dass sich kreative User anderswo vermehrt umsehen wollen.

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Wie es mit Tiktok in den USA weitergeht, ist ungewiss. Daher wandern viele Nutzer bereits jetzt von der Plattform ab.
Wie es mit Tiktok in den USA weitergeht, ist ungewiss. Daher wandern viele Nutzer bereits jetzt von der Plattform ab.
Reuters

TikTok steht mit den USA im Clinch. Der Präsident Donald Trump hat am Donnerstag angekündigt, dass in 45 Tagen eine Sperre in Kraft tritt, laut welcher es US-Bürgern verboten ist, "Geschäfte" mit Bytedance, dem Eigentümer der App, abzuschließen. Begonnen hat der Zwist vor einem Monat, als die US-Regierung vermelden ließ, dass TikTok möglicherweise gesperrt werden könnte.

Dies bedeutet, dass die Zukunft der App in Amerika, aber auch in der restlichen Welt ungewiss ist. Die Frage bleibt, ob TikTok schlicht aus den USA verschwinden wird, oder ob eine amerikanische Firma – wie es beispielsweise Microsoft angekündigt hat – TikTok in den USA aufkaufen wird.

Von dieser Ungewissheit profitieren andere Apps, die Ähnliches wie Tiktok anbieten. Davon gibt es einige. Vier davon scheinen jedoch noch stärker zu profitieren als andere:

1
Triller
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Die App Triller gibt es laut "MIT Technology Review" bereits seit 2015. Sie ist als Tool für Personen bekannt, die ihrer Kreativität mit Musikvideos Ausdruck verleihen möchten, aber über keine richtigen Softwares für das Bearbeiten von Videos verfügen. Allein in der vergangenen Wochen hat die App laut verschiedensten Berichten ihre normale Downloadrate um ein 11-Faches erhöht. Tatsächlich hat es die App geschafft, in 85 Ländern auf Platz 1 der Downloads in verschiedenen App-Stores zu landen.

Bisher war Triller zwar hauptsächlich auf Musikvideos spezialisiert, dies könnte sich nun aber mit der großen Welle an neuen Nutzern ändern. Außerdem ist es vorstellbar, dass nicht nur durchschnittliche TikTok-User, sondern auch solche mit einer größeren Follower-Gemeinde auf die App abwandern, denn sie hat bereits mehrere Werbeverträge mit großen Marken abgeschlossen.

2
Byte
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Obwohl Byte's Name sehr an das Mutterunternehmen von TikTok, Bytedance, erinnert, haben die beiden nichts miteinander zu tun. Byte existiert erst seit Anfang dieses Jahres und ist als die Wiedergeburt der Plattform Vine zu verstehen. Diese wurde im Jahr 2016 ein für alle Mal geschlossen. Der Gründer von Vine, Dom Hofmann, hat sich daraufhin erneut der Herausforderung gestellt, eine App zu bauen, und schließlich Byte auf den Markt gebracht.

Bis zur Kontroverse um TikTok war es allerdings relativ ruhig auf der Plattform Byte. Wie ein Nutzer gegenüber dem MIT sagt, bekamen die meistgelikten Posts gerade einmal rund 300 Likes. Mittlerweile sei dies anders, da immer mehr User, die zuvor bei TikTok gewesen seien, zu Byte abwanderten. Dies habe sich "innerhalb nur weniger Tage" geändert.

3
Clash
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Auch Clash entstand ursprünglich aus der verschwundenen Plattform Vine heraus. Allerdings wurde die App nicht von den Erfindern von Vine programmiert, sondern von einem Fan, der Vine rege genutzt hatte. Laut "Tubefilter" konnte auch diese Plattform einen Anstieg an Nutzern verzeichnen, nachdem Trump die Sanktionen gegen TikTok angekündigt hatte.

Tatsächlich befindet sich die Clash-App momentan noch in der Betaversion und ist daher nur für iPhone-Nutzer zugänglich. Neue Nutzer beschreiben die App als äußerst Tiktok-ähnlich, weshalb sich die Userzahlen nach der Betaphase und dem Release für Android nochmals vervielfältigen könnten.

4
Reels
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Reels ist keine eigene App. Vielmehr ist es eine neue Funktion, die Facebook auf seiner Plattform Instagram gestartet hat. Es handelt sich dabei um ein Tool, welches es den Usern erlaubt, bis zu 15-sekündige Videos auf ihre Kanäle zu laden, die mit Musik unterlegt werden können und in einer Endlosschleife laufen.

Diese Clips können außerdem mit zahlreichen AR-Filtern, Effekten und Green-Screen-Funktionen angereichert werden. Bereits jetzt sind viele Tanzvideos auf der Plattform zu finden, wie sie zuvor vor allem auf TikTok zu sehen waren. Um abschätzen zu können, wie gut die Reels bei Instagram- und TikTok-Nutzern ankommen, ist es noch zu früh. Sicher ist aber, dass die Reels genau zum richtigen Zeitpunkt erschienen sind. In Österreich muss man auf Reels allerdings noch warten.

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    800 Millionen Menschen nutzen regelmäßig die Videoplattform Tiktok. Die chinesische App liest dabei mit, was die Nutzer in der Zwischenablage ihres Handys haben.
    800 Millionen Menschen nutzen regelmäßig die Videoplattform Tiktok. Die chinesische App liest dabei mit, was die Nutzer in der Zwischenablage ihres Handys haben.
    Reuters
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