Jedes Jahr zum 1. April geben sich Unternehmen und Organisationen große Mühe, uns auf die Schaufel zu nehmen – und heuer war Wien wieder ganz vorne mit dabei. Besonders originell: Gleich mehrere städtische Einrichtungen machten mit und sorgten mit charmanten Fake-News für Lacher, Diskussionen – und auch etwas Verwirrung.
Ob fliegende Öffis, militärisches Homeoffice oder umgekehrte Rolltreppenetikette – 2025 war der Wiener Schmäh in Höchstform. Wir haben die besten Aprilscherze des Jahres für euch gesammelt und zeigen, worüber Wien an diesem 1. April geschmunzelt hat.
"Ab Herbst bringen wir euch nicht nur unterirdisch und überirdisch, sondern auch abgehoben ans Ziel" – mit diesem Satz kündigten die Wiener Linien am 1. April ihre neue Linie Ü7 an. Der Clou: Es handelt sich dabei nicht um eine neue U-Bahn, sondern um eine Fluglinie, betrieben mit Strom, die direkt von Wien nach Nötsch im Gailtal führt. Wer ein Jahresticket hat, fliegt (fast) kostenlos – nur 2,10€ extra von der Stadtgrenze zum Flughafen sind fällig. Klimaticket-Besitzer müssen allerdings draußen bleiben.
An Bord wird's gemütlich: Zur Auswahl stehen Käsekrainer oder veganer Leberkäse – stilecht im Bordmenü. Der Netzplan zur neuen Linie ist herrlich detailverliebt und führt unter anderem über "Modellflugplatz Breitenfurt" und "irgendeine S-Bahn". Ein Scherz mit so viel Aufwand und Wiener Schmäh, dass man fast einsteigen möchte.
Die Stadt Wien sorgte mit einem ganz anderen Thema für Verwirrung – und viele Lacher: Auf Wiens Rolltreppen soll ab sofort nur noch links gestanden werden. Die bisherige Regel "Rechts stehen, Links gehen" sei laut Studien nicht mehr zeitgemäß, denn sie führe zu asymmetrischer Abnutzung und damit zu Reparaturkosten. Die Lösung? Alle stehen links – und das zwei Jahre lang. Dann wird die Stehseite gewechselt.
Diese "neue Regelung" soll laut Stadt nicht nur Geld sparen, sondern auch für einen "zuverlässigeren Betrieb der Rolltreppen" sorgen. Der Austausch der Schilder laufe bereits. Der Hinweis "Bitte links stehen" auf der neuen Tafel klingt fast zu absurd, um wahr zu sein – und genau deshalb glaubten ihn viele.
Mitten in der Natur arbeiten – das könnte dank des Bundesheeres nun Realität sein. Mediensprecher Michael Bauer verkündete auf X (vormals Twitter) die Einführung der "Feldbox", einem mobilen Telearbeits-Container für jene, die zu Hause keine idealen Bedingungen haben. Der Container wird einfach ins Gelände gestellt und ist mit ergonomischen Sesseln, höhenverstellbaren Tischen, WLAN und sogar einer Kaffeemaschine ausgestattet.
Auf dem Foto ist ein umgebautes Militärfahrzeug zu sehen, auf dem groß "FELDBOX" steht – verziert mit einem pinken Einhorn-Graffiti. Die perfekte Mischung aus Bundesheer-Härte und Büro-Chill.
Nicht jeder hat den Scherz sofort erkannt – einige Diskussionen in sozialen Netzwerken zeigen: Manche Menschen hätten sich die fliegende Linie Ü7 tatsächlich gewünscht. Vielleicht ist das die beste Auszeichnung für einen gelungenen Aprilscherz: Wenn er so charmant und gut gemacht ist, dass man ihn sich fast wünschen würde.