Gesundheit

Diese Decke verbessert laut Studie deinen Schlaf 

Gewichtsdecken sind schwerer als handelsübliche Decken und können bei Schlafproblemen helfen. Was hat es damit auf sich?

Sabine Primes
Die Gewichtsdecke muss passend zum eigenen Gewicht gekauft werden.
Die Gewichtsdecke muss passend zum eigenen Gewicht gekauft werden.
Getty Images/iStockphoto

Wer Probleme mit dem Schlafen hat, hat sicher schon viele Hausmittelchen ausprobiert oder sogar schon in die Medikamentenlade gegriffen. Jetzt haben Forscher der Universität Uppsala (Schweden) herausgefunden, dass die Verwendung einer so genannten Gewichtsdecke die körpereigene Produktion von Melatonin – einem Hormon, das den Schlaf fördert – erhöht. Die Idee dahinter: Der gleichmäßige Tiefendruck der Decke gaukelt dem Gehirn eine liebevolle Umarmung vor. Die Ergebnisse werden im Journal of Sleep Research veröffentlicht.

Gewichtsdecken werben mit ihrer beruhigenden und entspannenden Wirkung. Daherempfehlen sie sich besonders für Menschen, die unter Angststörungen, Rastlosigkeit und einem hohen Stresslevel leiden und dadurch nachts nur schwer zur Ruhe kommen. In der Regel sollte das Gewicht einer Gewichtsdecke ungefähr 10 bis 15 Prozent des eigenen Körpergewichts betragen. Für Menschen, die unter Atembeschwerden oder Kreislaufproblemen leiden, sind solche Decken nicht geeignet – und wenn, dann nur in Absprache mit einem Arzt. 

Experiment mit 26 Personen

Bereits frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass schwere Decken beim Menschen Schlaflosigkeit lindern können. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. Daher haben Forscher der Universität Uppsala bei insgesamt 26 jungen Männern und Frauen untersucht, ob die Verwendung einer beschwerten Decke vor dem Schlafengehen die Produktion von schlaffördernden und stresshemmenden Hormonen wie Melatonin und Oxytocin erhöht. Außerdem wurde untersucht, ob das Tragen einer beschwerten Decke (12 Prozent des Körpergewichts der Teilnehmer) vor dem Schlafengehen die Aktivität der Stresssysteme im Körper verringert. Zu diesem Zweck wurde den Teilnehmern wiederholt Speichel entnommen, während sie entweder mit einer beschwerten oder einer leichten Decke zugedeckt waren, um Melatonin, Oxytocin, Cortisol und die Aktivität des sympathischen Nervensystems zu messen.

Mehr Melatonin für besseren Schlaf

"Die Verwendung einer beschwerten Decke erhöhte die Melatoninkonzentration im Speichel um etwa 30 Prozent. Es wurden jedoch keine Unterschiede bei Oxytocin, Cortisol und der Aktivität des sympathischen Nervensystems zwischen der beschwerten und der leichten Decke festgestellt", so das Resümee von Elisa Meth, Erstautorin der Studie.
"Unsere Studie könnte erklären, warum beschwerte Decken einen gewissen therapeutischen Nutzen haben, wie etwa verbesserten Schlaf. Jedoch beruhen unsere Ergebnisse auf einer kleinen Stichprobe und untersuchten nur die akuten Auswirkungen einer schweren Decke. Daher sind größere Studien erforderlich, in denen auch untersucht wird, ob die beobachteten Wirkungen einer beschwerten Decke auf Melatonin über längere Zeiträume anhalten", so Christian Benedict, ebenfalls Mitautor der Studie.