Reisen

Diese Hauptstadt bekommt jetzt einen Strand

Ein künstlich angelegter Strand soll bald noch mehr Touristen nach Madrid locken und bei Groß und Klein keinen Wunsch offen lassen. 

Sabine Primes
25.000 Quadratmeter Erdoberfläche werden zu einem riesigen Schwimmbecken ausgebaggert werden.
25.000 Quadratmeter Erdoberfläche werden zu einem riesigen Schwimmbecken ausgebaggert werden.
Crystal Lagoons

Obwohl die spanische Hauptstadt für seine gastronomische und kulturelle Vielfalt als wichtiges Touristenzentrum bekannt ist, hat die Stadt kein Strandleben. Aktuell trennen die Hauptstadt, die fast in der Mitte der Iberischen Halbinsel liegt, mindestens 350 Kilometer von der Küste. Das wird sich bald ändern. Denn am Rande von Madrid, in dem Städtchen Alovera in der Provinz Guadalajara, wird die Firma "Crystal Lagoons"  den Alovera Beach, sein erstes Public Access Lagoons Projekt, auch bekannt als PAL Developments, bauen. Also einen Strand dorthin bauen, wo bisher keiner ist.

Alovera Beach

Alovera Beach soll der größte künstlich angelegte europäische Strand in einem mediterranen Stadtgebiet werden und wird weniger als 40 Minuten vom Zentrum von Madrid entfernt liegen. Das Herzstück des Projekts wird eine 2,1 Hektar große türkisfarbene Lagune sein, die gegen eine Eintrittsgebühr öffentlich zugänglich sein wird. Der Komplex wird das ganze Jahr über geöffnet sein und es werden rund 350.000 Besucher pro Jahr erwartet. Schon 2023 soll das geplante riesige Becken geflutet werden. 25.000 Quadratmeter Erdoberfläche werden zu einem riesigen Schwimmbecken ausgebaggert werden.

Wassersport, Gastronomie und Spaß – und alles nachhaltig

Das Areal wird Sportanlagen, einen Wasserpark, Planschbecken, eine Wassersportschule und Gastronomie umfassen. Für weitere Action sollen vier große Wasserrutschen sorgen. Auch eine Zipline soll über am Schwimmbecken von Alovera Beach gespannt werden und Besucher schweben lassen. 

Nachhaltigkeit wird bei diesem Projekt groß geschrieben: Wie alle Projekte von Crystal Lagoons wird die Alovera Beach-Lagune die nachhaltige Technologie des multinationalen Unternehmens umfassen, welche die Nutzung jeder Art von Wasser ermöglicht und 30 mal weniger Wasser als ein Golfplatz und nur halb so viel wie ein Park der gleichen Größe verbraucht. Sein Filtersystem verbraucht nur zwei Prozent der Energie einer herkömmlichen Anlage und bis zu hundert mal weniger Chemikalien als ein Schwimmbad.

Kritik

Das Mega-Projekt fand allerdings nicht nur Zustimmung: Kritiker waren besorgt, dass die Region auf Dauer nicht über die benötigten Wassermengen verfüge. Laut Lokalpolitikern werde das Wasser, anders als bei einem herkömmlichen Pool,  gereinigt, aber nicht stets ausgetauscht. Letzteres sei nur alle drei bis fünf Jahre nötig. Es handele sich bei dem künstlichen Strand um "nicht mehr als ein großes Schwimmbad, abgesehen davon, dass das ganze Jahr über Wasserfreizeitaktivitäten möglich" seien, heißt es in der spanischen Zeitung „El Español“.

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