Szene

Diese Indie-Rocker blasen zum Angriff auf die Ö3-Charts

Die Indierocker von Please Madame melden sich mit ihrem Album "Angry Boys, Angry Girls" zurück und setzen dabei auf ein spezielles Gefühl: Wut.

Nikolaus Pichler
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Laurenz Strasser (von links nach rechts), Niklas Mayr, Dominik Wendl und Martin Pöheim bilden zusammen Please Madame.
Laurenz Strasser (von links nach rechts), Niklas Mayr, Dominik Wendl und Martin Pöheim bilden zusammen Please Madame.
Please Madame/Lea Foeger

Gut Ding braucht Weile: Damit argumentieren die vier Salzburger von Please Madame, wenn sie über ihr neues Album sprechen. Mehr als zwei Jahre hat die Band an "Angry Boys, Angry Girls" gearbeitet. "Durch Corona hatten wir nicht so den Stress, das hat dem Album sicher gut getan", erklärt Drummer Niklas Mayr (25) gegenüber "Heute". Weil er und seine Kollegen "das Album nicht veröffentlichen wollten, ohne Konzerte spielen zu können", ist die neue Platte der Vier erst vor einer Woche erschienen. 

Das Gefühl der Wut schwingt dabei nicht nur im Namen der LP mit. In den 13 Tracks des Albums nehmen sich die Vier genau dieser Emotion an. "Wenn du wütend bist, gibt es einfach ein gewisses Potenzial, das frei wird", erklärt Mayr den Hintergrund der Platte. Diesen "schöpferischen Charakter" von Wut wollen er und seine drei Bandkollegen mit "Angry Boys, Angry Girls" transportieren. 

Indie-Rock mit gesellschaftskritischen Untertönen

Mayr verweist dabei auf Klimaschutz-Gallionsfigur Greta Thunberg. "Ihr Engagement ist auch aus einem Gefühl der Wut entstanden." Doch was regt die Musiker selbst persönlich auf? "Die schwarzblaue Bundesregierung im Frühjahr 2019, kurz vor der Ibiza-Affäre. Gerade in dieser Zeit haben wir sehr intensiv an dem Album gearbeitet", so der 25-Jährige.

Doch auch Frauenpolitik ist den vier Indierockern wichtig. Die Single-Auskopplung "Mary Ann" dreht sich um eine Frau, von der Sänger Dominik Wendl erst durch seine Großmutter erfahren hat. Eine Bekannte von Wendls Großmutter, die, wie Mayr erklärt, " sich schon damals in der Nachkriegszeit nicht um Rollenbilder gekümmert hat und ein selbstbestimmtes Leben geführt hat".

Wobei Mayr betont: "Wir sind jetzt trotzdem keine Punk-Band, aber wir stehen halt zu unseren Einstellungen." Mit dem laut Mayr nachdenklicheren Album will die Band erneut einen Angriff auf die Charts wagen. Nach Auftritten in der Show der deutschen Entertainer Joko und Klaas, am "Frequency Festival 2019" oder als Support-Act für die Britpopper von "Hurts" wollen die Salzburger einen erneuten Angriff auf die österreichischen Charts wagen. Bereits mit der Single "Shadows" gelang der unerwartete Sprung ins Airplay von Ö3. "Think Big", gibt der Student augenzwinkernd das Motto aus. Nachsatz: "Wir sitzen aber nicht im Studio und überlegen, welches Lied am besten zu Ö3 passt."

Vom Sturmlauf auf die Charts erhofft sich die Gruppe aber auch wachsende Aufmerksamkeit in Wien. "Nach unserer Heimat Salzburg ist es die wichtigste Stadt für uns." Die vier jungen Männer haben bereits den Großteil ihres Albums dort produziert. Der Auftritt am 12. Oktober im Rahmen der bevorstehenden Album-Tour ist für Please Madame darum Herzensangelegenheit. "Wir spielen im WUK mittlerweile schon vor 300 bis 500 Leuten. Das sind ungefähr so viele Leute wie in Salzburg."

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