Fehlgeburten und Schäden für Mütter durch die Klimakrise seien ein "blinder Fleck", wenn es um die Betrachtung der Schäden durch die Erderwärmung geht, so ein Bericht, der sich an die Entscheidungsträger richtet, die ab 11. November am Cop29-Klimaschutzgipfel teilnehmen werden.
Es geht um unser Überleben: Zunehmende Klima-Extreme führten zu einem Anstieg von Fehlgeburten, Frühgeburten und kognitiven Schäden bei Neugeborenen, heißt es in dem Aufsehen erregenden Bericht.
Eine Studie aus Indien ergab, dass sich das Risiko eines Aborts bei schwangeren Frauen, die unter Hitzestress leiden, verdoppelte. Eine weitere Studie aus Kalifornien zeige einen signifikanten Zusammenhang zwischen langfristiger Hitzeeinwirkung und Tot- und Frühgeburten.
Die möglichen Zusammenbrüche des Amazonas-Regenwalds, lebenswichtiger Meeresströmungen sowie wichtiger Infrastruktur in Städten gehören ebenfalls zu den großen (bereits bekannten) Gefahren, die eine Gruppe von 80 Top-Wissenschaftlern aus 45 Ländern nennt.
Seit 2004 ist die CO2-Konzentration in der Atmosphäre um 11,4 Prozent gestiegen. Sie lag im vergangenen Jahr erneut höher als noch 2022. Die Pariser Klimaziele seien in Gefahr, der globale Temperaturanstieg für Jahrzehnte vorprogrammiert, warnt die Weltwetterorganisation (WMO).
Seit Beginn der Menschheitsgeschichte ist die Konzentration klimaschädlicher Gase noch nie so schnell gestiegen wie in den vergangenen zwanzig Jahren.
2023 hätten neben dem menschengemachten CO2-Ausstoß auch Wald- und Buschbrände zu dem Anstieg beigetragen, heißt es im jährlichen Treibhausgas-Bulletin der WMO.
„Wir sind eindeutig nicht auf dem richtigen Weg, um die globale Erwärmung zu begrenzen.“Celeste SauloWMO-Generalsekretärin
"Wir sind eindeutig nicht auf dem richtigen Weg, um die globale Erwärmung deutlich unter zwei Grad und möglichst bei 1,5 Grad über vorindustriellem Niveau zu begrenzen", sagt WMO-Generalsekretärin Celeste Saulo. Die Ziele wurden bei der Weltklimakonferenz 2015 in Paris festgelegt.
Ähnlich hohe Treibhausgaskonzentrationen wie derzeit habe es in der Atmosphäre vor drei bis fünf Millionen Jahren gegeben, heißt es weiter. Damals sei es durchschnittlich zwei bis drei Grad wärmer gewesen als vor der Industrialisierung, und der Meeresspiegel habe bis zu 20 Meter höher gelegen als heute.