Flughäfen warnten mit "das gefährdet Menschenleben" - die Störaktionen fanden trotzdem statt: In Wien versuchten Aktivisten, sich in die Flughafen-Ankunftshalle zu kleben, in Basel kippten sie Farbe auf den Boden in der Check-in-Halle, in Zürich versuchten sie, den Flugverkehr zu stören. Aber wer finanziert diese Proteste eigentlich?
Parteien fordern harte Strafen gegen Blockierer
"Es ist höchst an der Zeit, mit voller Härte gegen diese Klima-Spinner vorzugehen", fordert der freiheitliche Europaparlamentarier Roman Haider angesichts der Klima-Protestaktionen, er hoffe auf "ein entschlossenes Vorgehen der Behörden". Hohe Strafen will Matthias Zauner, Landesgeschäftsführer der VP Niederösterreich sehen: "Niemand hat Verständnis, dass die Allgemeinheit die exorbitanten Kosten für die
Klima-Proteste tragen muss."
Hinter den Aktionen steht die Gruppierung "Oil Kills", die sich in London an Van-Gogh-Gemälde geklebt hat. Laut "NZZ" gibt es auch in der Schweiz Ableger, etwa "Drop Fossil Subsidies" und "Act Now!". Sie wollen, dass Regierungen bis 2030 aus Öl, Gas und Kohle aussteigen und sind bereit, mit Störaktionen auf ihre Forderung aufmerksam zu machen.
In Österreich sollen die Klimaprotest-Bewegungen (zumindest bisher) noch nicht direkt finanziert werden, sehr wohl soll aber Geld für legale Protestmittel wie Schilder, Plakate und Banner fließen. Klar ist: "Oil Kills" wirbt auch mit der Aktion am Wiener Flughafen in den Sozialen Medien:
Aber wer finanziert die Proteste genau? Eine wichtige Rolle spielt die US-Stiftung Climate Emergency Fund. Sie hat letztes Jahr rund 3,74 Millionen US-Dollar an 34 Organisationen gespendet, etwa an die Gruppierung "Renovate Switzerland", die nun "Act Now!" heißt. Die Stiftung hat so laut eigenen Angaben 214.000 Protestierende zu Störaktionen mobilisiert.
Der Climate Emergency Fund lebt von Spenden und erhält diese vorwiegend von reichen US-Amerikanerinnen und -Amerikanern. Das sind einige der größten Geldgeberinnen und Geldgeber der Stiftung:
"Ich bin die Tochter einer berühmten Familie, die ihr Vermögen mit fossilen Brennstoffen aufgebaut hat", sagt die US-Milliardärin Aileen Getty. Sie erbte von ihrem Großvater, Gründer des Ölkonzerns Getty Oil. Jetzt wisse ihre Familie, dass die Nutzung fossiler Brennstoffe das Leben auf unserem Planeten zerstöre. Sie habe die Firma darum vor über vier Jahrzehnten verkauft und kämpfe nun gegen den Klimawandel. 2022 spendete Getty eine Million US-Dollar an den Climate Emergency Fund.
Nach den Van-Gogh-Vandalen sagte Getty im britischen "Guardian", sie unterstütze diese Störaktion. Im März kaufte die Philanthropin für 33 Millionen US-Dollar die Villa von Brad Pitt in Los Angeles, der Schauspieler erwarb von ihr dafür ein Haus in einem Nobel-Viertel für 5,5 Millionen.
Die Disney-Erbin Abigail Disney spendete 200.000 Dollar an den Climate Emergency Fund. Vor einem Jahr demonstrierte sie in New York an einer Klimademo gegen Privatjets, worauf die Polizei die 63-Jährige festnahm.
Adam McKay führte Regie bei diversen Hollywood-Filmen, etwa bei "The Big Short", "Anchorman" und "Don’t Look Up". Er spendete dem Fonds 2022 vier Millionen Dollar. Die Organisation sei "einzigartig in ihrem Engagement für die Finanzierung von zivilem, gewaltfreiem, störendem Aktivismus", sagte er damals. Die Zeit der "Höflichkeit und kleinen Schritte" sei nun vorbei.
Rory Kennedy, die Tochter des Ex-US-Senators Robert F. Kennedy, gründete den Fonds gemeinsam mit Getty und Investor Trevor Neilson. "Meine Kinder sprechen davon, keine Kinder zu haben, weil die Welt für sie kein freundlicher Platz mehr sein wird", sagt Kennedy. "Es ist herzzerreißend."
Laut "Observer" gibt es noch weitere prominente Spender, unter anderem die aus HBO-Serien bekannten Schauspieler Jeremy Strong (Succession) und Thomas Middleditch (Silicon Valley). Auch Ex-US-Präsidentin Hillary Clinton spendet Millionen für den Klimaschutz.