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Diese WhatsApp-Texte richten richtig Schaden an

Derzeit kursieren auf WhatsApp zahlreiche Kettenbriefe. Manche sind harmlos, manche beängstigend und einige davon richten gehörigen Schaden an.

Heute Redaktion
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Fast alle der derzeit kursierenden WhatsApp-Kettenbriefe kann man wenn überhaupt lesen und danach oder direkt löschen. Entscheidet man sich fürs Lesen, gibt es jedoch einen oder zwei Kettenbriefe, die dem Nutzer richtig Ärger einhandeln – und auch für den Absender schwere Folgen haben können. Wir zeigen, welche Kettenbriefe aktuell weitergeleitet werden und wie sie damit umgehen.

Generell gilt: Fallen Sie bitte nicht auf Kettenbrief-Nachrichten herein. Niemand verschenkt etwas, tut Ihnen etwas oder macht etwas kostenpflichtig, wenn Sie eine Nachricht nicht an eine gewisse Anzahl an Empfänger weiterleiten.

Sie erreichen damit meist nur zwei Dinge: Dass die lästigen Kettenbriefe weiter am Leben gehalten werden und, dass sie Empfänger mit den Nachrichten gehörig nerven.

Momo

Bei dem makaberen Spiel geben sich Personen auf WhatsApp als gruselige Gestalt "Momo" aus, die Drohungen schickt und zu gefährlichen Handlungen auffordert, die bis zum Tod führen können – so geschehen bei einem 14-Jährigen. Besonders bei Kindern und Jugendlichen sorgt die Horror-Gestalt für Angst und psychischen Stress.

Wie damit umgehen? Lesen Sie im WhatsApp-Titel bereits "Hallo, ich bin Momo und bin vor drei Jahren verstorben", sollten Sie das ignorieren und sofort löschen.

Der Inhalt ist weder lustig, noch dürfte sich einer Ihrer Kontakte darüber freuen, wenn er ihn von Ihnen weitergeleitet bekommt.

Grusel-Nachrichten vom Fake-Account: Was steckt hinter diese Fratze? (Glomex)

Textbombe

Auf den ersten Blick lustig gemeint, kann aber für den Empfänger extrem ärgerlich und für den Sender sogar juristische Folgen haben: die Textbombe. Es handelt sich um verschickte Nachrichten mit bestimmten Zeichenfolgen, die die App oder sogar das ganze Smartphone zum Absturz bringen. Schuld sind bestimmte unübliche Zeichen oder Zeichenfolgen, die die App nicht verarbeiten kann.

Wie damit umgehen? In vielen Textbomben wird bereits im Nachrichtentitel davor gewarnt, was passieren wird. So heißt ein bekannter Kettenbrief "Wenn du den Knopf drückst, hängt sich WhatsApp auf." Besser nicht versuchen, sondern löschen.

Wenig tun kann man, wenn Nichts auf eine Textbombe hindeutet und der Empfänger blind wegen unsichtbarer Zeichen hineintappt. Aber für den Sender kann es Schwierigkeiten geben: Sind durch den Absturz Dokumente oder Dateien verloren gegangen oder wurde das Smartphone unbrauchbar, ist der Sender haftbar.

Fiese Masche: WhatsApp schon wieder unter Beschuss. (Glomex)

Martinelli

Schon längere Zeit verbreiten sich Meldungen über den Smartphone-Virus "Martinelli", der sich über WhatsApp verbreiten soll. Die "Warnung" kommt per Kettenbrief auf Spanisch, Italienisch, Englisch oder Deutsch.

"Heute hat das Radio über WhatsApp Gold berichtet und es ist wahr. Morgen soll ein Video auf WhatsApp kommen, genannt martinelli. Bitte nicht öffnen. Er hackt Dein Telefon und kann nicht mehr repariert werden", heißt es darin.

Wie damit umgehen? Lesen, herzlich darüber lachen und löschen. Es handelt sich um eine Falschmeldung – und solange keine verdächtigen Links oder Dateien an die Nachricht angehängt sind, ist sie auch harmlos.

Aber bitte nicht weiterleiten, es stimmt einfach nicht. Und: Links, Videos, Fotos und alles andere von Fremden in WhatsApp-Nachrichten sollte man sowieso nicht antippen.

WhatsApp-Virus "Martinelli" ist wieder da. (Glomex)

Kostenpflicht

Wohl die am längsten kursierende Warnung auf WhatsApp: Man bekommt eine Nachricht von Freunden, die es gut meinen, denn WhatsApp wird ja bald kostenpflichtig, heißt es da. Außer man schickt die empfangene Nachricht an eine bestimmte Anzahl an Kontakte weiter...

Die Falschmeldung wird mittlerweile auch per Mail verbreitet, in der es heißt, das WhatsApp-Konto sei gesperrt worden und der Nutzer müsse seine Daten aktualisieren.

Wie damit umgehen? Löschen und dem Absender Bescheid geben, dass er Falschnachrichten verschickt. Hier wollen Betrüger das schnelle Geld machen. Über die angebliche Daten-Aktualisierung landet man auf Phishing-Seiten, wo Nutzer persönliche Angaben und auch Konto- oder Kreditkarteninformationen den Betrügern selbst in die Hände spielen.

Achten Sie darauf: WhatsApp wird eine Kostenpflicht groß selbst ankündigen, sollte sie jemals kommen – und Sie nicht über Ihre Freunde verteilen lassen.

WhatsApp Kettenbrief - wird die App kostenpflichtig? (Glomex)

Gutscheine

Was wären wir schon reich, wenn wir jeden per WhatsApp erhaltenen Gutschein eingelöst hätten. Aber im Ernst: Wird Ihnen eine Nachricht gesendet, in der man nur per Klick Geld, Reisen, Autos oder Gutscheine gewinnen kann, dann handelt es sich in so gut wie jedem Fall um einen Fake, mit der Ihre Daten gesammelt werden sollen.

Der Effekt für die Betrüger dahinter: Sie geben im guten Glauben an einen Gewinn nicht nur selbst Ihre Daten her, sondern leiten die Nachricht auch gleich an alle Ihre Freunde weiter, die das auch tun.

Wie damit umgehen? Gehen Sie bei jeder erhaltenen Gutschein- oder Gewinnspielnachricht zuerst einmal davon aus, dass es sich um einen Betrug handelt. Sind Sie sich nicht sicher, fragen Sie beim angeblich anbietenden Unternehmen persönlich nach, etwa telefonisch oder per Mail!

Generell sind Gewinnspiele und Gutscheinaktionen über WhatsApp kaum technisch und juristisch realisierbar. Wie soll etwa eine Firma überprüfen, ob sie das Gewinnspiel statt an die geforderten zehn Freunde nur an acht oder neun weitergeschickt haben?

Datenklau auf WhatsApp – Vorsicht vor Fake-Gewinnspielen! (Glomex)

Profilbildtausch

"Ein Spielchen für Dich. Du kommst in ein Zimmer. Auf dem Bett liegen 2 Hunde und 3 Katzen. Der Weihnachtsmann, ein Esel und 5 Rentiere stehen da auch rum ... 3 Tauben und eine kleine Ente fliegen durch die Gegend ... so! Wie viele Füße stehen im Zimmer?"

So und in anderen Abwandlungen wird ein Rätsel massenhaft über WhatsApp verschickt. Die Aufforderung: Wenn man falsch antwortet oder es nicht weiß, soll man drei Tage lang ein vorgegebenes Bild statt des eigenen Profilbilds verwenden. Eigentlich ganz witzig, oder?

Wie damit umgehen? Die Nachricht selbst ist harmlos und das Rätsel nett gemeint. Kritisch wird es beim Profilbild-Tausch. Nutzer berichten davon, dass sie kurz nach dem Profilbildtausch von dubiosen Stellen kontaktiert wurden, die Strafzahlungen forderten, weil die Nutzer ein angeblich urheberrechtlich geschütztes Bild verwendet haben.

Es könnte sich um einen groß angelegten Betrug handeln. Besser also: das Rätsel, wenn überhaupt, ohne die Foto-Bedingungen an Freunde verschicken.

WhatsApp: Was hat es mit den Weihnachtsmann-Kettenbriefen auf sich? (Glomex) (rfi)