Der Dezembervollmond, auch Kalter Mond genannt, wird am Freitag (5. Dezember) so hoch am Himmel stehen wie kein anderer Vollmond bis 2042.
Das hat zwei Gründe: Der Vollmond liegt der Wintersonnenwende auf der Nordhalbkugel (21. Dezember) am nächsten und ist der letzte des aktuellen großen Mondstillstandes.
Vollmond ist dann, wenn sich Sonne und Mond von der Erde aus gesehen direkt gegenüber stehen: Auf der einen Seite der Erde steht der Mond, auf der anderen die Sonne. Und während die Sonne im Sommer ihren Höchststand erreicht, ist es beim Vollmond genau umgekehrt.
Der Grund dafür ist, dass die Erdachse nicht gerade steht, sondern geneigt ist. Im Sommer ist die Nordhalbkugel der Sonne zugewandt, weshalb sie in einem hohen Bogen über den Himmel wandert. Im Winter ist es die Südhalbkugel (auf der dann Sommer ist), weshalb die Sonne tief über den Himmel zieht. Der Vollmond, der der Sonne direkt gegenüber steht, macht das genaue Gegenteil und steht im Winter höher als im Sommer.
Auf der Nordhalbkugel am höchsten steht jedes Jahr der Vollmond, der der Wintersonnenwende (21. Dezember) am nächsten liegt - analog zur Sonne, die zur Sommersonnenwende am höchsten steht.
Dass der Dezembervollmond dieses Jahr noch höher steht als üblich, liegt am großen Mondstillstand. Dieses Phänomen tritt etwa alle 18 Jahre ein. Die Neigung der Mondbahn um die Erde (rund 5,2 Grad) und die Neigung der Erdbahn um die Sonne (rund 23,4 Grad) überlagern sich dabei so, dass der Mond seine größte Deklination, also die größte Entfernung zum Himmelsäquator erreicht. Sie beträgt maximal etwa 28,6 Grad.
Im Gegensatz dazu beträgt sie in der Phase des kleinen Mondstillstands nur etwa 18,2 Grad.
Positive Deklination (>0 Grad)
Der Mond steht nördlich des Himmelsäquators.
➤ Hohe positive Deklination: Der Mond erreicht einen sehr hohen Stand am Himmel.
➤ Niedrige positive Deklination: Der Mond hat einen niedrigeren Stand, aber immer noch nördlich des Äquators.
Negative Deklination (<0 Grad)
Der Mond steht südlich des Himmelsäquators.
➤ Hohe negative Deklination: Der Mond hat einen sehr niedrigen Stand am Himmel.
➤ Niedrige negative Deklination: Der Mond hat einen höheren Stand, aber immer noch südlich des Äquators.
Für den Dezembervollmond bedeutet das, dass er mit einer Deklination von rund +28,1 Grad auf der Nordhalbkugel besonders hoch am Himmel steht - so hoch wie bis 2042 nicht mehr. Der höchste Vollmond des aktuellen großen Mondstillstands war der Vollmond am 15. Dezember 2024.
Der Erdbeermond im Juni dieses Jahres stellte übrigens das andere Extrem des großen Mondstillstandes dar. Er stand auf der Nordhalbkugel mit einer Deklination von rund -28,4 Grad so tief wie kein anderer Vollmond seit 2007.
Der große Mondstillstand heißt so, weil der Mond beim Erreichen seiner größten Deklination über mehrere Nächte an fast denselben Stellen am Horizont auf- und untergeht.
Der Dezembervollmond steht nicht nur besonders hoch am Himmel, es handelt sich dabei zudem um einen Supermond. Von einem solchen spricht man, wenn der Vollmond mit dem erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn, dem Perigäum, zusammenfällt. Das lässt ihn rund acht Prozent größer und bis zu 15 Prozent heller erscheinen - auch wenn das beim Betrachten mit bloßem Auge kaum auffällt.
Vollmond ist am 5. Dezember um 0:14 Uhr. Um 15:58 Uhr geht er auf, um 9:36 Uhr wieder unter. Das bedeutet, dass man viele Stunden Zeit hat, den Mond in seiner ganzen Pracht hoch am Himmel zu genießen - sofern das Wetter mitspielt.