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Dieser EU-Staat schiebt jetzt syrische Flüchtlinge ab

Der syrische Bürgerkrieg jährte sich kürzlich zum zwölften Mal. Dänemark geht jetzt scheinbar die Geduld aus: Einzelne Syrer werden nun abgeschoben. 

Nur Ungarn und Dänemark wollen syrische Flüchtlinge abschieben.
Nur Ungarn und Dänemark wollen syrische Flüchtlinge abschieben.
Getty Images

Wie es in Österreich Kontroversen über die Abschiebung von Afghanen gibt, so gibt es in Dänemark welche bezüglich syrischer Staatsbürger. Vor allem im Zuge der europaweiten Flüchtlingswelle in den Jahren 2015 und 2016 kamen ganze Scharen syrischer Flüchtlinge auf den Kontinent. Weltweit flohen laut Angaben der UNO über sechs Millionen Syrer vor dem mittlerweile seit 12 Jahren andauernden Bürgerkrieg.

Künftig können Syrer von Dänemark zurück in das Bürgerkriegs-Gebiet abgeschoben werden. Am Freitag stufte der zuständige Berufungsausschuss die Rückkehr syrischer Geflüchteter in die Provinz Latakia im Westen des Landes als sicher ein.

Kritik von UNHCR

Kommt es in Dänemark zu umstrittenen Asylfällen, so dient der Ausschuss als letzte Entscheidungsinstanz. Die verbesserte Sicherheitslage in der Provinz erlaube die Entscheidung für eine Abschiebung, so das Gremium. Doch nicht alle sehen das so. 

Seit 2019 hat der dänische Staat 150 Syrern aus Damaskus und Umgebung die Aufenthaltserlaubnis entzogen. Für das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) Grund zur Sorge: Nur weil sich die Lage in dem Bürgerkrieg teilweise beruhige, rechtfertige das nicht die Beendigung des internationalen Schutzes für syrische Geflüchtete. Der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) zufolge sind Dänemark und Ungarn die einzigen EU-Länder, die die Aufenthaltsgenehmigungen von Syrern widerrufen haben. 

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    Menschen versuchen, den Opfern eines eingestürzten Gebäudes zu helfen.
    Menschen versuchen, den Opfern eines eingestürzten Gebäudes zu helfen.
    EPA-EFE