Formel 1

Feuer-Wunder! Winziges Detail rettet Grosjean das Leben

Wunder in der Wüste! Formel-1-Pilot Romain Grosjean überlebte den Feuerunfall in Bahrain fast unverletzt. Ein Regeldetail rettete ihm wohl das Leben.

Martin Huber
Teilen
Romain Grosjean meldet sich aus dem Spital: "Ich bin okay."
Romain Grosjean meldet sich aus dem Spital: "Ich bin okay."
Instagram

Lewis Hamilton gewann den Grand Prix von Bahrain. Kurz nach dem Rennen waren seine Gedanken aber nicht beim elften Saisonsieg, sondern bei Romain Grosjean, der wie durch ein Wunder den schweren Feuerunfall fast unverletzt überlebte. "Es war schrecklich zu sehen. Zum Glück hat der Cockpitschutz funktioniert", meinte der Weltmeister. "Zum Glück hat die Leitplanke ihm nicht den Kopf abgeschnitten. Es ist erschreckend zu sehen, wie das Auto in zwei Teile gerissen wurde. Das zeigt, wie gefährlich dieser Sport ist und wie bedeutend die Sicherheitsstandards sind."

"Ohne Halo hätte Grosjean nicht überlebt", pflichtete auch Ex-Weltmeister Damon Hill, der heute als Sky-Experte arbeitet, bei. Aus dem Spital meldete der 34-jährige Franzose am Abend, dass er "okay" sei. Und er verriet, dass er gegen die Einführung des Cockpitschutzes gewesen sei, jetzt aber nur deshalb noch sprechen kann.

Es kamen sehr viele glückliche Umstände zusammen, dass sich Grosjean nach 26 Sekunden aus der Feuerhölle befreien konnte. Klar ist: Ohne Halo, das aus sieben Kilo Titan besteht und Kräften bis zu zwölf Tonnen standhält, hätte er wohl keine Überlebenschance gehabt. Auch die steife Monocoque-Zellen hielt stand, obwohl das Auto in zwei Teile zerrissen wurde und in Flammen aufging. Beim Monocoque handelt es sich um das aus Kohlefaser- und Aluminium-Waben gebaute Fahrgestell - die kleinste Überlebenszelle in der Formel 1.

Der Unfall hätte trotz der funktionierenden Sicherheitssysteme aber tödlich enden können. Dann nämlich, wenn Grosjean das Bewusstsein verloren hätte. So konnte er sich selbst befreien und keiner der Streckenposten musste den Gurt öffnen und Grosjean aus dem Feuer zerren. Das hätte vermutlich zu lange gedauert. Die FIA hat dafür klare Anforderungen: Trotz Halo müssen die Piloten in der Lage sein, innerhalb von sieben Sekunden aus dem Auto zu kommen. Das wird regelmäßig geübt.

Auch eine Regeländerung, die vor der Saison in Kraft trat, könnte für Grosjean große Folgen haben. Die Anforderungen an die Overalls wurden im Laufe der Zeit immer weiter erhöht, zuletzt noch einmal vor Beginn dieser Saison, als eine zusätzliche Schicht feuerfestes Material verpflichtend festgelegt wurde.

Als Grosjean ohne linken Schuh aus dem Feuer stieg und auf Formel-1-Arzt Ian Roberts zurannte, war sein Visier komplett geschmolzen. Am Körper erlitt er abgesehen von den Händen keine Verbrennungen.  

1/38
Gehe zur Galerie
    Die Formel-1-Saison 2020 zum Durchklicken!
    Die Formel-1-Saison 2020 zum Durchklicken!
    gepa-pictures.com
    Mehr zum Thema